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Als wir kurz vor zwei Uhr in unserem Backpackers in Auckland eingecheckt hatten, mussten wir uns erst einmal ausruhen, bevor wir uns einen Überblick  von  der Stadt verschaffen konnten. Auckland hat mehr als eine Millionen Einwohner und ist mit Abstand die größte Stadt New Zealands. Ungefähr ein Viertel der Gesamtbevölkerung lebt hier. Auf den Straßen gab es mehr Verkehr und die Häuser ragten höher in den Himmel als in Dunedin. Wenn man sich nicht gerade in einer der Häuserschluchten befand, konnte man von jedem Punkt der Stadt den 328m hohen Skytower (Fernsehturm) sehen. Die Innenstadt Aucklands besteht aus einer einzigen langen Haupteinkaufsstrasse, die wir mehrmals auf und ab liefen. Hier waren die Geschäfte größer als in Dunedin, vor allem die Buchhandlungen. Auf dem Rückweg entdeckten wir ein Imax-Kino, in dem wir uns noch am gleichen Abend den Film Beowulf anschauten, der einfach nur schlecht war. Am Dienstagmorgen frühstückten wir erst einmal bei Dunkin’ Donats. Im Anschluss daran fuhren wir zum und auf den Skytower. Es gab zwei Besucherebenen, die erste war auf 186m und die zweite auf 220m Höhe. Die restlichen 100m waren nur noch Antenne. Wir hatten Glueck mit dem Wetter und daher einen fantastischen Ausblick auf Auckland und die Umgebung. Angeblich hatte man an dem Tag eine Fernsicht bis zu 82km! Im Boden der Besucherplattform waren 8cm dicke Glasfensterfenster eingelassen, auf denen man stehen und hinunter auf die Strassen sehen konnte. Das war schon ein wenig Furcht erregend, aber toll. Der Skytower ist das höchste Gebäude in der südlichen Hemmisphäre. Er ist sogar höher als der Eifelturm in Paris. Ich würde diesen Ausflug jederzeit wiederholen wollen.

Nachmittags wollten wir mit dem Bus zur Kelly Tarltons Underwaterworld fahren. Bis wir endlich den richtigen Busstop gefunden hatten, vergingen 45 Minuten. Gegen 17.00h kamen wir endlich am Ziel an und betraten das “Museum”. Am Anfang wurde das Thema Antarktis dargestellt. Es ging auch um den berühmten Ernest Shackleton und seine Expedition (http://de.wikipedia.org/wiki/Ernest_Henry_Shackleton). Danach fuhren wir mit einem auf Schneemobil gemachten Transporter durch die Pinguinwelt, wo es Königspinguine zu sehen gab - ich habe sie mir größer vorgestellt. Daran schloss sich ein vielleicht 60m langer Glasstunnel an, wo Haie, Rochen und andere Fische über uns hinweg schwammen. Insgesamt bot die Underwaterworld aber nicht so viel wie erwartet und so hat mich der Besuch ein bisschen enttäuscht. Als wir um 18.00h wieder draußen waren, nahmen wir den Bus zurück in die Stadt und gingen abends zu Burgerfuel zum Essen.

Der Mittwoch war dann leider total verregnet!

Am Donnerstag (6.12.) fuhren wir mit dem Bus in den Auckland Zoo. Dort sah ich zum ersten Mal einen Kiwi, den Wappenvogel New Zealands. Eigentlich konnte ich nicht viel sehen, weil sich diese Nachtvögel in einem dunkeln Vogelhaus befanden. Ein Kiwi ist ungefähr so groß wie ein Huhn, hat aber keine Flügel, sondern ist ein reiner Laufvogel. Mit seinem langen Schnabel stöbert er im Laub nach Insekten herum. Der Zoo war sehr schön, weil wir teilweise durch die Gehege laufen konnten. In dem einen gab es nur australische Tiere, so spazierten wir durch das Gelände der Zwergkängurus und der Emus. Des weiteren gab es noch Löwen, Giraffen, Nashörner, Robben, Elefanten, alle nur denkbaren Reptilien, wie Riesenschildkroeten, ein Alligator und Eidechsen und Leguane.und natürlich einiges aus der neuseeländischen Vogelwelt.

Als wir am frühen Nachmittag wieder zurückfuhren - es regnete wieder mal kräftig -, hielten wir uns noch eine Zeit lang in der Stadt auf Am nächsten Tag, Freitag, ging ich noch mal meine eigenen Wege. Ich besuchte die Auckland Domain, eine riesige Parkanlage nicht weit vom Stadtzentrum entfernt. Hier kommen die Aucklander meistens zusammen, um zu relaxen. Es ist so eine Art botanischer Garten. Außerdem gibt es hier noch das Auckland Museum. Dies ist ein auf antik gemachtes Gebäude auf einer Anhöhe in der Domain. Ich habe mir dort zwei Sonderausstellungen angesehen. In der einen ging es um Arts of Asia und dabei überwiegend um Buddhismus. In der anderen konnte man sich über Charles Darwin informieren. Beides fand ich ganz interessant. Natürlich wurde wie in fast jedem öffentlichen Museum auch wieder die nicht all zu lange Geschichte Neuseelands abgehandelt. Danach schlenderte ich noch gemütlich zum Yachthafen und schaute mich dort ein wenig um.

Der darauffolgende Samstag war unser letzter Tag in Auckland aber auch unserer Reise. Wir frühstückten wieder einmal bei Dunkin’ Donats. Dann gingen John und ich zum Hafen, um eine Hafenrundfahrt zu machen. Sie fing um 15.00h an. Leider hatte sich der Himmel wieder zugezogen, aber es blieb trocken. Zunächst ging es am Frachthafen entlang, wo auch einige größere Schiffe lagen. Vom Schiff aus hatten wir einen tollen Blick auf die Skyline Aucklands. Deshalb hatten wir uns auch für diese Fahrt entschieden. Nachdem das Boot gewendet hatte, fuhren wir noch in die entgegengestzte Richtung und unter der Auckland Harbor Bridge hindurch. Nach eineinhalb Stunden kehrten wir wieder zurück und hatten schöne Fotos machen können. Abends gingen wir zu dritt zum Abschluss der Reise nochmals ins Kino. Der Film Hitman gefiel mir sehr gut.

Am Sonntag mussten wir uns wieder um 5.00h aus unseren Betten quälen, um unsere Maschine nach Dunedin zu erreichen. Mit einem Shuttle ging es um 5.45h im Regen zum Auckland Domestic Airport. Der Flug sollte eigentlich zwei Stunden dauern, doch wegen Rückenwind landete unser Flugzeug, wieder eine Boeing 737-300, 15min früher als geplant. Um 9.40h war ich dann wieder zu Hause und musste mich erst mal ausruhen.

Die 18 Tage Ausflug auf die Nordinsel waren eine tolle Zeit. Leider vergingen sie viel zu schnell. Ich habe viel Neues gesehen und ich hätte gerne noch mehr erlebt, wie zum Beispiel einen der vielen schönen Wandertracks oder Cape Rainga, den nördlichster Punkt New Zealands.. Wo hat es mir jetzt am besten gefallen? Das ist schwer zu sagen, Es war alles toll. Wellington war einfach eine großartige Stadt, in Rotorua gab es das beste Wetter, in Paihia war der Backpackers am besten und in Auckland wäre es mit besserem Wetter noch schöner gewesen.

However, I like New Zealand very much and I’m proud of being here and enjoying my time. It’s just awesome!!!




Als wir nach einem Tag sitzend im Bus endlich in Paihia an der Bay of Islands ankamen, fand ich, dass es stimmt, wie das Gebiet hier genannt wird: Das Waldreich des Nordens. Schon auf dem Weg hierher fuhren wir lange Zeit durch den neuseeländischen Bush und in Paihia gab es auch reichlich davon.


Nachdem wir in unserem Backpackers eingecheckt hatten, gingen wir in nicht mal zehn Minuten ins Zentrum des knapp 3000-Seelen-Dorfes, um dort etwas zu Essen. Es dauerte nicht lang, bis wir eine Pizzeria ausfindig gemacht hatten. Nachdem jeder eine Pizza gegessen und ein Becks getrunken hatte, schlenderten wir gemütlich am Strand entlang nach Hause.

Für Samstag (01.12) hatten wir einen Segeltrip mit einem Katamaran in der Bay of Islands geplant. Die Tour startete gegen 9.45h und dauerte an die sechs Stunden. Zusammen mit zwölf anderen Passagieren, konnten wir es uns an Board gemütlich machen. Schwimmwesten waren nicht Pflicht. Felix, John und ich hielten uns die meiste Zeit auf dem Trampolin auf, das über dem Bug, zwischen den Kufen des Katamaran gespannt war. Leider war das Wetter nicht optimal zum Segeln. Es gab kaum Wind und wir mussten die meiste Zeit mit Motor fahren. Gegen Mittag fuhren wir eine der vielen kleinen Inseln an, um dort eineinhalb Stunden Pause zu machen. Wir gingen an Land und stiegen auf einen Aussichtspunkt, von dem wir die ganze Bay of Island überblicken konnten. Es war toll, die vielen kleinen Inselchen so im Wasser liegen zu sehen. Als wir zurück am Strand waren, konnten wir dort noch im Meer schwimmen gehen, Schnorcheln oder Sea-Kajaking - das ist mit einem salzwasserfestem Kajak im Meer fahren - machen. Ich bin dann ein bisschen in einem Kajak herum gepaddelt und Schnorcheln gegangen. Das Wasser war nicht kalt und es war richtig angenehm sich darin aufzuhalten.


Zurück an Board gab es dann noch ein BBQ, und dann fuhren wir auch schon wieder zurück nach Paihia. Auf dem Ruckweg fing es leider noch an zu regnen. Im Backpackers duschten wir erst einmal, um das Salz von der Haut zu bekommen. Anschließend gingen wir in ein Seafood Restaurant und haben fuer 50 NZ$ eine Tomatensuppe, Muscheln mit Reis und Getränke bekommen. Das Essen war sehr gut, die Muscheln waren richtig frisch, und der Service war auch prima. Ich glaube in Deutschland hätte man mindestens 50 Euro dafür bezahlt.


Am Sonntag ging ich meine eigenen Wege und bin am Strand entlang ins 15 Minuten entfernte Whaitangi gelaufen. [Hier wurde 1840 der Vertrag von Whaitangi zwischen Vertretern der Britischen Krone und Maori-Häuptlingen unterzeichnet. Der Vertrag besagte, dass die Engländer die souveräne Herrschaft über Neuseeland ausübten und dafür die Maori unter dem Schutz der Krone standen. Ich hatte mir von dem Besuch in Whaitangi mehr versprochen, als es wirklich zu sehen gab. Ich hätte mir zwar die Stelle der Vertragsunterzeichnung ansehen können, die heute mit einem Schiffsmast und der neuseeländischen Flagge gekennzeichnet ist, aber dafür 16 NZ$ auszugeben, erschien mir zu teuer.Paihia hat mir sehr gut gefallen. Es wäre sicherlich noch schöner gewesen wenn die Sonne geschienen hätte. So war es zumindest angenehm warm.


Als ich in Rotorua aus dem Bus stieg, schlug mir, ein Geruch von faulen Eiern entgegen. Das hatte ich auch erwartet, da es hier viele heiße Quellen gibt, aber dazu später mehr.

Von der Bushaltestelle, mussten wir mit unserem Gepäck ungefähr zehn Minuten zu unserem Backpackers laufen. Es war ziemlich warm, und so waren wir alle ganz froh, als wir endlich ankamen. Wie in Wellington hatten wir auch hier Probleme mit unserer Zimmerbuchung. Sie war nicht angekommen, und auch dieses Hotel war voll belegt. Glücklicherweise gab es noch ein einziges freies Zimmer, das wir bekamen. Uns gefiel es hier von Anfang an sehr gut, die Leute waren super nett und die Lage des Hotels nicht schlecht, da Supermaerkte und andere Geschäfte gleich in der Nähe waren. Ausserdem war es nicht weit zur Mall, dem Einkaufszentrum. Rotorua selbst war nicht so gross und dehalb alles leicht zu Fuss erreichbar.

Am Montag (26.11.) gingen wir nach dem Aufstehen zunächst einmal durch die Mall. Die Läden waren größtenteils Souvenirshops. Von dort aus gingen wir weiter zum zentralen Busbahnhof und nahmen den Bus zur „Luge". Am Rande der Stadt gibt es nämlich einen Berg, auf den eine Seilbahn führt. Von der Gipfelstation kann man mit der „Luge“, einer Art Sommerrodelbahn hinunterfahren. Es gibt drei verschieden lange Strecken mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, der vom Gefälle und von der Zahl der Kurven abhängt. Die kürzeste war einen Kilometer lang, die nächste zweieinhalb und die letzte zwei. Man sitzt auf einer Art Bob mit einem Stick in der Mitte, mit dem man lenken und die Geschwindigkeit bestimmen muss. Jeder von uns kaufte sich fünf Rides, die zusammen mit Seilbahn fahren 42$ gekostet haben, und wir hatten richtig viel Spaß beim „rodeln“.

Dienstag morgens hieß es dann wieder mal früh aufstehen, da wir mit einem Bus ins 35km weit entfernte Wai-O-Tapu Thermal Wonderland fahren wollten. Wir mussten vor allem deshalb früh los, damit wir unterwegs den Lady Knox Geysir aktiv sehen konnten. Er spuckt nur einmal am Tag heißes Wasser und zwar immer gegen 10.15h. Als wir gegen kurz nach zehn Uhr dort ankamen, hatten sich schon etliche Leute versammelt, um dem Ereignis beizuwohnen. Zuerst erzählte ein Mann noch etwas über den Geysir und, nachdem er einen Stein in den Schlot geworfen hatte, fing das Spektakel auch schon an. Es war schon beeindruckend, wie das heiße Wasser plötzlich etwa zehn Meter in die Höhe schoss Der Geysir bricht jeweils nur einmal aus, jedoch bis zu einer halben Stunde lang, allerdings mit nachlassender Höhe. Dabei wird auch das leise Zischen immer leiser. Nach 15 Minuten fuhren wir dann mit dem Bus weiter zum eigentlichen Thermal Wonderland. Dort sind wir einem gut drei Kilometer langen, schön angelegten Weg durch die Welt der Geothermie gefolgt. Überall stieg Dampf aus dem Boden auf und in den teilweise seichten Gewässern blubberte es. Es gab Erdlöcher, in denen kochender Schlamm spritzte. Alle Seen hatte verschiedene Grüntöne, manche waren ziemlich unnatürlich, ein Tümpel war richtig gelbgrün. Das Highlight des Parks war The Campagne Pool, ein See mit etwa 65m Durchmesser, der an der Oberfläche eine Temperatur von 74*C hat. Als ich nahe heran ging, sah ich viele kleine Bläschen aufsteigen, eben wie bei Campagner. Der ganze Rand war rotorange gefärbt. Überall roch es stark nach Schwefel, was mit der Zeit doch etwas unangenehm wurde.


In Rotorua und Umgebung gibt es die meisten warmen Quellen in New Zealand. Der Vulkanismus ist auch der Grund für den allgegenwärtigen Gestank nach faulen Eiern. Ich war vom Thermal Wonderland trotzdem begeistert. Für mich war es ein völlig neues Naturerlebnis. So etwas gibt es wirklich nicht alle Tage zu sehen.

Abends sind wir noch gemeinsam in den Polonesian Spa, ein Thermalbad gegangen, um uns ein wenig zu entspannen. Hier gab es verschiedene Pools mit unterschiedlicher Wassertemperatur. Es fing bei 38*C an und endete bei 42*C. Nach drei Stunden im warmen Wasser waren wir völlig erschöpft und machten uns auf den Heimweg. Zwischendurch haben wir bei Burgerfuel, einem Burger-Restaurant zu Abend gegessen. Am Mittwoch wollten wir zum  Mitai, einem Maori-Konzert. Abends gegen 18.00h fuhren wir mit einem Bus in einer Viertelstunde dorthin Mitai ist eigentlich ein Maoristamm, der noch immer in Rotorua zu Hause ist. Als wir auf dem Gelände, einer Siedlung mit einigen Holzhäusern im Busch und einem Bach, ankamen, wurden wir erst einmal von einem Maori begrüßt. Er stellte sich vor und erzählte, was wir alles sehen werden. Dann wurden wir überall in der Siedlung herum geführt An dem kleinen Fluss konnten wir zusehen, wie die Maori mit ihren Kriegskanus umzugehen verstehen. Darauf folgte das Konzert mit typischen Gesängen und Tänzen der Maori. Zum Schluss zeigten sie uns noch ihren Haka, den Kriegstanz - jeder Stamm hat seinen eigenen. Nach dem Konzert kam das Abendessen. Es war nicht irgendein Essen, sondern es kam aus dem Erdofen, in dem es gedünstet wurde. Aus den Gerichten hatten die Maori ein Buffet aufgebaut, das aus Hühnchen, Lamm, Kartoffeln (auch Süßkartoffeln), Reis, verschiedenen Salaten und Nachspeisen bestand. Jeder konnte so oft nachfassen, wie er Lust hatte. Alles schmeckte richtig gut und erfreute uns, da wir seit längerer Zeit keine richtige Mahlzeit mehr bekommen hatten. Als es nach dem Essen dunkel wurde, konnten wir uns noch Glühwürmchen ansehen. Anschließend wurden wir wieder zu unserer Unterkunft gefahren. Mir hat der Mitai gut gefallen (nur finde ich den Haka der All Blacks Rugby-Mannschaft noch eindrucksvoller). Es war eine gute Gelegenheit, einen Eindruck von der Kultur und Lebensweise der Maori zu bekommen. Deshalb sollte man sich so eine Veranstaltung nicht entgehen lassen, wenn man schon mal in New Zealand ist.


Am Donnerstag haben wir erst ausgeschlafen und auch tagsüber nichts gemacht, als mal in die Stadt zu gehen und u.a. mit Leuten aus unserem Backpackers Karten zu spielen. In den Hotels für Rucksacktouristen trifft man immer nette Menschen, mit denen man sich prima unterhalten kann.

Der ganze Freitag verging wieder mit Reisen. Zuerst fuhren wir mit dem Bus dreieinhalb Stunden nach Auckland. Die Reise verging damit, dass ich die meiste Zeit Musik hörte und aus dem Fenster in die Landschaft sah. Wir fuhren u. a. durch das größte Farming-Gebiet Neuseelands. Es gab aber fast nur Schafe zu sehen. Von dort ging es weiter nach Norden, nach Paihia, in der Bay of Islands. Auf der Fahrt war es bewölkt und es regnete auch mal kurz. Da der Bus unterwegs einen Motorschaden hatte, kamen wir ungefähr eine Stunde zu spät an.


Zwischen dem 21.11. und dem 09.12. habe ich zusammen mit meinen Freunden Felix und John eine Tour auf die Nordinsel Neuseelands gemacht. Vier Wochen zuvor hatten wir mit unseren Planungen und Vorbereitungen begonnen. Über die verschiedenen Orte, zu denen wir gereist sind, werde ich in vier Teilen berichten.

John und Felix waren am Abend des 20. November zu mir nach Hause zum Übernachten gekommen, weil am nächsten Morgen alles ganz schnell gehen musste. Um 5.00h wurden wir unsanft aus dem Schlaf geweckt. Ein Taxi holte uns 40 Minuten später ab (ich konnte von meinen Gasteltern ja nicht erwarten, so früh aufzustehen und uns zum Flughafen zu fahren) und brachte uns zum Dunedin International Airport, wo wir die 6.50h-Maschine erreichen wollten. Es vergingen kaum zehn Minuten beim Check-in, das Flugzeug, eine Boeing 737-300 der Air New Zealand startete pünktlich und nach einer Flugzeit von knapp einer Stunde waren wir schon in Wellington, der Hauptstadt New Zealands, und auf der Nordinsel. Auf dem Flug konnten wir die Southern Alps und einige andere Hügelketten sehen. Über Christchurch hing leider eine dichte Wolkendecke.

Vom Flughafen in Wellington nahmen wir einen Bus in die Stadt. Zuallererst hieß es mal frühstücken. Wir hatten die Qual der Wahl in welches Fast-Food-Restaurant wir gehen sollten: McDonalds, Burger King, Subway oder Kentucky Fried Chicken. Doch schließlich entschieden wir uns für eine Bäckerei. Ich kaufte mir ein Schokocroissant und ein belegtes Baguettebrötchen. Da unser Zimmer in unserem Backpackers - so heißen hier die einfachen Hotels für Rucksackreisende, so eine Art Jugendherbergen - erst ab 14.00h frei sein sollte, hatten wir fünf Stunden Zeit, uns erst einmal Wellington anzuschauen. Wir sind durch die Stadt gelaufen und haben uns die Geschäfte angesehen. Mir hat Wellington sofort gefallen, weil es zwar eine Großstadt ist, aber doch gut überschaubar. Wellington wird nicht umsonst the Windy City genannt, da es an zwei Seiten vom Meer umgeben ist, und immer ein Wind weht.. Außerdem ist Wellington sehr modern und die Skyline wirkt ziemlich futuristisch. Bei gutem Wetter spiegelt sich die Sonne in den all den gläsernen Fassaden.

Um 14.30h gingen wir zu unserer Unterkunft zurück, wo uns eine böse Überraschung erwartete. An der Reception erfuhren wir, dass das Hotel unsere Buchung, die wir über I-Site, das Visitor Information Centre in Dunedin gebucht hatten, nicht erhalten hatte und restlos ausgebucht war. Nach längerem Hin und Her mit I-Site Wellington bekamen wir schließlich eine Unterkunft in einem anderen Backpackers, nicht weit vom Stadtzentrum entfernt, vermittelt. Da wir vom frühen Aufstehen so müde waren, gingen wir an diesem Tag auch schon früh ins Bett. Der Backpackers hatte fünf Stockwerke, und das vierte war als Aufenthaltsraum ausgebaut mit Küche, TV-Raum, Billardtisch, Kicker und einer Leseecke. Wir haben uns mit einigen Engländern unterhalten, die ein wenig niedergeschlagen waren, weil England zu diesem Zeitpunkt aus der EM 2008 ausgeschieden ist. Meistens aßen wir einfache Kost: Instant Noodles oder Backed Beans.

Donnerstags verbrachten wir ca. vier Stunden im Te Papa, dem Nationalmuseum Neuseelands. Das zeigt von allem, was New Zealand so zu bieten hat, etwas und ist echt interessant, und das bei freiem Eintritt. Man konnte, wie in fast jedem Museum hier, etwas über die Geschichte der Maori und die Besiedlung New Zealands durch die Europäer erfahren. In einem anderen Teil ging es um die Landwirtschaft und den Handel Neuseelands mit der Welt (Neuseeland macht den meisten Gewinn mit dem Export von Holz und Wolle, sowie mit dem Tourismus). Gleich beim Eingang gab es eine Abteilung über Awesome Forces, Erdbeben. In einem Simulator wurde gezeigt, wie ein Erdbeben auf ein Haus wirkt. Nach ein paar Erläuterungen fing es an zu wackeln. Das simulierte Erdbeben war stärker als jenes, das ich vor einiger Zeit in Dunedin erlebt hatte, und wirkte ziemlich realistisch. Im Anschluss gab es noch eine Ausstellung über die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Es wurden Tiere gezeigt, die in Neuseeland leben oder gelebt hatten, besonders Vögel. Als einzige Attraktion kostete virtuelles Bungy Jumping etwas. Für 6$ habe ich einen “Sprung” gewagt. Dazu wurde ich in eine Art Zylinder gebunden und bekam eine Brille mit integriertem Bildschirm aufgesetzt. Dieser zeigte einen echten Sprung, den irgendjemand einmal absolviert hatte. Um das richtige Bungy Feeling zu bekommen, wurde der Zylinder um 180° gedreht und auf den Kopf gestellt, so dass ich wie beim echten Sprung kopfüber hing Nach dem „Sprung“ stellte mich die Vorrichtung wieder zurück auf die Füße. Mir gefiel das ganz gut.

Am nächsten Tag, Freitag, hatten wir uns für eine Führung durch das Parlament, von den Kiwis auch Behave genannt, entschieden. Zusammen mit ungefähr 30 Besuchern wurden wir um 15.00h durch die Regierungsgebäude geführt. Wir bekamen das eigentliche Parlament gezeigt, wo normalerweise alle Abgeordneten sitzen. Auf dem Weg dorthin sahen wir die neuseeländische Flagge, die am 11.9.2001 im World Trade Centre hing - es war nur noch die halbe Flagge. In dem Sitzungsraum sind 38 Plätze für die Abgeordneten der Parteien. In der Mitte des Raumes steht ein großer Tisch, um den die Abgeordneten in drei Reihen hintereinander sitzen. Alle Parlamentsmitglieder haben einen grünen Ledersessel mit einem Pult davor. Jedem Abgeordneten ist es erlaubt, seinen Platz individuell zu gestalten. So haben einige ein Schafsfell über ihren Sitz gespannt. Wir erfuhren auch, dass die Gebäude aus Materialien aus der ganzen Welt bestehen, z. B. kommen die Fliessen aus Italien, und früher wurde die Farbe für das Gebäudeinnere z. T. aus Deutschland importiert. Leider durfte ich meine Kamera nicht ins Parlamentsgebäude mitnehmen. Sonst hätte ich ein paar nette Fotos gemacht.

Nach einer Stunde war die Führung schon wieder vorbei, und so hatten wir noch Zeit, uns ein wenig mehr in der Stadt umzusehen. Den Abend verbrachten wir dann im Aufenthaltsraum unseres Backpackers.


Samstags hatten wir das beste Wetter in Wellington. Es war sehr warm und wolkenlos, schließlich ist hier Sommer. Die Tage zuvor war es zwar auch warm, doch leider immer ein bisschen bewölkt. Am Nachmittag fuhren John und ich - Felix wollte etwas anderes machen - mit dem Cable Car (Standseilbahn) zu den Botanic Gardens, die auf einer Anhöhe liegen. Es war eine riesige Parkanlage mit Kakteen und anderen exotischen Pflanzen. Es gab auch ein Rosenhaus und natürlich viel von dem Nationalsymbol, dem „Fern“ (Farn) . Nach eineinhalb Stunden kehrten wir wieder in die Stadt und zu unserem Backpackers zurück. Wir mussten am Abend noch unsere Sachen packen, weil es am anderen Tag früh weiter gehen sollte.

Gegen 1.30h nachts - wir waren kurz vorher ins Bett gefallen gerade in dem Zustand zwischen wach sein und schlafen – als uns ein Feueralarm aus dem Schlaf riss. Alle Bewohner des Hauses musste sich vor dem Eingang versammeln. Wenige Minuten später kamen einige Feuerwehrfahrzeuge angefahren. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Trotzdem waren wir ziemlich sauer, da wir dreieinhalb Stunden später, gegen 5.30h schon wieder aufstehen mussten.

Unser Zug, der uns in neuneinhalb Stunden nach Norden bis nach Hamilton bringen sollte, fuhr um 7.25h vom Bahnhof Wellington ab. Es war ein Zug mit fünf Wagen und einer Diesellok, der einmal am Tag zwischen Wellington und Auckland verkehrt. Wahrscheinlich ist er als Touristenattraktion gedacht, weil man normalerweise zwischen den zwei Städten in einer Stunde fliegt und nicht zwölf Stunden im Zug sitzt. Der Zug war nur halbvoll und wenn man Hunger hatte, konnte man sich etwas im Speisewagen kaufen. Im Inneren war reichlich Platz, auch für meine langen Beine, eigentlich viel mehr als in einer noch so geräumigen Economy Class im Flugzeug. Die jeweils vier Plätze pro Reihe waren mit rotem Stoff bezogen. Der Zug schlängelte sich durch das grüne Hügelland der Nordinsel. Um 13.00h hielt er 45min lang im Tongariro National Park. Von hier hatte man einen wunderbaren Blick auf den 2797m hohen Mt. Ruapehu. Er ist der höchsten Berg der Nordinsel, ein schneebedeckter Vulkan und ragt mitten aus dem saftigen Grün des National Parks zum Himmel empor. Um den ganzen Vulkan herum wurden Teile von Lord of the Rings gedreht und zwar Mordor!


Nach der Pause ging es dann pünktlich weiter. Wir passierten ein weiteres Setting, doch dieses Mal nicht von LOTR, sondern von King Kong. Links und rechts von der Strecke waren immer noch grüne Hügel zu sehen, doch ragten nun Felsen dazwischen empor. In Hamilton kamen wir gegen 17.00h an und konnten kurz einen Kleinen Snack zu uns nehmen, bevor es mit dem Bus weiter gen Osten nach Rotorua ging. (Fortsetzung folgt).