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Nach längerer Pause geht es nun im Tagebuch wieder weiter. Was in der Zwischenzeit passiert ist, findet Ihr auf der Seite „Familienurlaub“.

Montag, 4.02. bis Sonntag, 10.02. - erste Schulwoche

Am Montag den 4.2. ging für mich die Schule wieder los, nach knapp drei Monaten Ferien. Als ich mich gegen 8.30h auf den Weg machte, fing es gerade an zu regnen. Um 9.00h war ich mit einer nassen Uniform in der Kings Highschool. Dort wurden mir erst einmal vier neue Schüler aus Deutschland vorgestellt, für die ihr Aufenthalt in Neuseeland gerade begann. Mit einem von ihnen verstand ich mich gleich sehr gut.

Um 10.00h war dann der offizielle Schulanfang für die Jahrgangsstufe 13 und für die Jüngsten, die Neuntklässler. Mittlerweile bin ich hier also in „Year 13“ oder auch in der Seventh Form. Alle Schüler unserer Jahrgangsstufe versammelten sich in der Library. Unser Jahrgangsstufenleiter Mr. Frost hielt eine Begrüßungsrede. Er erklärte uns, dass ein entscheidendes Schuljahr für uns anfange und dass wir nun für die Ordnung auf dem Schulhof und für die jüngeren Schüler Verantwortung übernehmen müssten. Dies gelte besonders für die Schüler aus Year 9. Richtig, wir in Year 13 sind jetzt so eine Art Mentoren für die Neuen. Wir sollen uns um sie kümmern und ihnen helfen, wenn sie  Probleme in der Schule haben sollten. An diesem Tag waren also nur die Jüngsten und wir etwa zwei Stunden lange an der Schule. Wir führten sie erst einmal in kleinen Gruppen über das Gelände und zeigten ihnen, wie sie sich an der Schule zurechtfinden können.

Am Nachmittag, fuhren mein Freund Felix und ich in die Stadt zum Schwimmen, um uns von den Anstrengungen dieses Tages zu erholen.

Am Dienstag hatten dann diejenigen, die schon am Montag antreten mussten, wieder frei, für die anderen begann ihr erster Schultag. Da ich nichts Besonderes vorhatte, ging ich wieder in die Gym. Schließlich will ich im neuen Term für Waterpolo fit sein.

Am Mittwoch war dann der neuseeländische Nationalfeiertag, der Waitangi Day. Vor 168 Jahren schlossen Engländer und Maoris im Ort Waitangi auf der Nordinsel einen Vertrag, dass New Zealand eine Kolonie Englands ist und die Maoris dafür unter dem Schutz der Krone stehen. Es ist also die Gründungsurkunde von Neuseeland. Bei meiner Reise durch North Island hatte ich mir Waitangi, den Ort des historischen Geschehnes, kurz angesehen. In der Stadt Dunedin fand aus diesem Anlass eine Feier statt mit Musik und Reden von Maoris und Weißen. Ich habe mal vorbeigeschaut. Es wurde die Geschichte des Vertrags erzählt und über seine Bedeutung früher und heute gesprochen.

Donnerstags fing dann der Unterricht richtig an. Ich bekam meinen neuen Stundenplan. Für mein zweites Halbjahr in New Zealand habe ich English, Mathematik mit Calculus - das beinhaltet Differenzial- und Integralrechnung -, French, Graphics, Classics und Economics gewählt. Outdoor Education konnte ich leider in diesem Term nicht belegen, da es sich mit Französisch überschneidet. Französisch benötige ich aber für später, wenn ich zurück in Deutschland bin. Ich habe in jedem Fach, außer in Mathe neue Lehrer: Mein erster Eindruck ist, dass sie alle sehr nett sind. In der ersten Unterrichtsstunde hielten die Lehrer Vorträge über die Examen am Ende des Schuljahrs und wie viele Credits man hierfür sammeln muss. Das betrifft mich allerdings nicht mehr.

Für Französisch gehe ich jetzt zur Queens Highschool, zur Mädchenschule neben der Kings Highschool. Außer mir machen das noch vier andere deutsche Schüler, da es bei uns an der Schule keinen anspruchsvollen Kurs für Year 13 gibt. Auf die erste Unterrichtsstunde am Freitag war ich gespannt, Allerdings kam ich mir dann erst mal ziemlich blöd vor, weil ich einfach nicht verstand was die Lehrerin auf Französisch erzählte. Außerdem ist Französisch sowieso nicht gerade mein Lieblingsfach.

Im Verlauf des Freitags erhielt ich noch einige Schulmaterialen, wie zum Beispiel Workbooks für Mathe und Economics und die Arbeitsunterlagen für Graphics. Obwohl mir alle Fächer gut gefallen, wird Graphics wahrscheinlich mein Lieblingsfach werden. Dabei geht es um graphische Konstruktion. Wir müssen technische Fragen zeichnerisch lösen und erstellen demnächst Baupläne für ein Hotel-Modell. Wir werden dabei auch etwas über Computerdesign erfahren.

Obwohl in der ersten Woche noch kaum richtig Unterricht stattfand, war ich dann froh, als das Wochenende da war. Nach so langen Ferien ist Schule gewöhnungsbedürftig. Am Samstag Abend war ich mit zwei Freunden, Felix und Micha, bei Kiwis von einer anderen Schule eingeladen. Es war richtig nett. Wir machten ein bisschen Party, wir unterhielten uns prima und hatten unseren Spaß.

Samstag, 12.01. bis Sonntag, 3.02.2008

Nach längerer Pause geht es nun im Tagebuch wieder weiter. Was in der Zwischenzeit passiert ist, findet Ihr auf der Seite „Familienurlaub“.

Während der letzten drei Ferienwochen war das Wetter traumhaft schön und  für den neuseeländischen Sommer ungewöhnlich heiß. In der ganzen Zeit hat es auch nur dreimal geregnet. Nach der Reise mit meiner Familie durch die Südinsel sind die Tage ohne große Ereignisse vorbeigezogen: Ich war in der Gym, hab Freunde getroffen und die Sonne am Strand und in unserem Garten genossen.

Nun bin ich schon länger als ein halbes Jahr in New Zealand. Nach wie vor gefällt es mir sehr gut in „Down Under“. New Zealand war genau die richtige Wahl, weil hier eben alles gut zusammenpasst: Ich habe mich hier gut eingelebt, neue Freunde gefunden und komme mit den Leuten, der Sprache und der Schule gut zu Recht. An dieser Stelle sollte ich vielleicht mal etwas über meine Gastfamilie schreiben.

Ich lebe hier mit meinen Gasteltern George und Leeanne und ihren Kindern Shannon und Jack und noch zwei Austauschschülern aus Hongkong zusammen. Mit meiner Familie verstehe ich mich sehr gut, und wir können gemeinsam über alles reden. In der Regel ist immer einer von der Familie zu Hause, da Leeanne zu Hause arbeitet. Ich darf hier tun und lassen, was ich möchte. Meine Gasteltern schreiben mir beispielsweise nicht vor, wann ich mich mit Freunden treffen oder ins Kino oder zum Sport gehen darf. Wenn ich weggehe, muss ich natürlich Bescheid sagen, aber das versteht sich ja von selbst. Ich finde sogar, meine Gasteltern könnten mir, so wie das zu Hause üblich ist, auch mal sagen, was ich helfen kann. Da sie es nicht tun, muss ich mir die Aufgaben selbst suchen. Wenn ich mal abspüle oder im Haushalt mithelfe, wie zum Beispiel durch Kochen oder Staubsaugen, sind meine Gasteltern schon ganz dankbar.

Ich habe ein eigens Zimmer, in dem ich schlafe und Schularbeiten mache. Dann gibt es noch eine Lounge, wo ich fernsehen, Playstation oder X-Box spielen oder eben mit dem PC meine Berichte schreiben kann. Oder ich setze mich abends zu meiner Gastfamilie, und dann unterhalten wir uns oder schauen gemeinsam Fernsehen. Nach dem Abendessen gehe ich bei gutem Wetter meistens noch mit dem Hund Hamlet raus, um entweder zu joggen oder einfach mal eine Runde zu drehen. Am Wochenende laufe ich dann vor dem Frühstück bzw. vor dem Lunch, je nach dem, wann ich aufstehe. In letzter Zeit jogge ich aber immer öfter alleine. Ich will demnächst nämlich in der Rugby-Mannschaft der Kings Highschool mitspielen und muss deshalb meine Kondition verbessern. Da kann ich dann keine Rücksicht auf den Hund nehmen, auf den sonst immer warten muss. Jeden Sonntag sind wir auf der Farm von Leeannes Mutter zum Abendessen eingeladen und verbringen einige Stunden dort. Jeden Dienstag fahren wir zum Essen zu Leeannes Oma.

Samstag, 22.12. bis Dienstag, 25.12.2007

Die zwei Wochen nach meiner Rückkehr von der Nordinsel gingen ohne besondere Ereignisse vorbei. Neben Gym und Freunde treffen bereitete ich einiges für den Urlaub mit meinen Eltern vor, die nach Weihnachten nach Neuseeland kommen wollten.

Um Weihnachten herum war dann einiges los: Es gab in der Verwandtschaft meiner Gastfamilie eine Hochzeit und einen Geburtstag zu feiern, dann mit meiner Gastfamilie eben Weihnachten, und schließlich sollten am 26.12. meine Eltern und mein Bruder in Christchurch ankommen. Aber alles nach der Reihe.

Am Samstag, den 22.12. feierte der Bruder meiner Gastma Hochzeit. Dafür versammelten sich alle Familienangehörigen und Freunde unter einem strahlend blauen Himmel in einem Park in Dunedin. Es war ideales Wetter für eine Hochzeit: Nach der Trauung, wurden noch einige Fotos geschossen, die nächsten Verwandten gingen zum Essen und der Rest seiner Wege.

Sonntags stand ich um 4.50h morgens auf, um eine Freundin, mit der ich zusammen im Juli nach Dunedin gekommen war, zum Flughafen zu begleiten. Für sie war der der Auslandsaufenthalt nach einem halben Jahr schon wieder vorbei. Am Nachmittag kamen die zwei Schwestern von George und deren Familien aus Palmerston North. Mit ihnen verstand ich mich sofort, und es wurde bis spät in die Nacht erzählt.

Am anderen Morgen, den 24.12., war Christmas Eve, was in Neuseeland noch nicht als Festtag gilt. Es war aber der Geburtstag der Schwester meiner Hostma. Deshalb gab es am Abend ein großes BBQ bei uns zu Hause. Grillen und dabei ein paar Bierchen trinken ist hier ein typisches Männervergnügen, und so wurde auch ich in diese Tradition eingeführt.

Am Abend ging meine Gastfamilie zur Christmette in die Kirche. Ich ging mit. Der Gottesdienst fing um 23.30h an und dauerte etwa eine Stunde. Es wurden Weihnachtslieder gesungen, sogar ein neuseeländisches: Te Harinui, was soviel heißt wie die große Neuigkeit. Gegen 1.00h früh waren wir wieder zu Hause und gingen zufrieden ins Bett.

Am anderen Tag, den 25.12 war dann Christmas. Ich stand als letzter so um 10.00h auf und musste dann halt alleine frühstückte. Die anderen waren schon fertig. Danach kamen alle zusammen und es wurde Weihnachten gefeiert. Unter einem Baum aus Kunststoff lagen die Geschenke, die dann an jeden verteilt wurden. Von meiner Familie bekam ich eine DVD mit Videoclips neuseeländischer Bands (ich habe schon reingehört und finde sie sehr gut). Außerdem bekam ich eine Packung weiße Trüffel, zum Trost, weil es hier keine weißen Weihnachten gibt. Nach der Bescherung wurde geluncht. Es gab Waffeln mit Schlagsahne, Bananen und Schokoladensauce.

Nachmittags spazierte ich mit einem Teil der Familie zur Tunnel Beach. Es war fast windstill und die Sonne brannte vom Himmel, so gar nicht weihnachtlich. Trotzdem war es schön. Als wir zurück waren, musste ich meine Sachen packen. Am nächsten Morgen wollte ich nach Christchurch fliegen, um meine Eltern und meinen Bruder zu empfangen.

Zum Abendessen kam dann noch die Familie meiner Gastmutter, so dass schließlich 28 Leute zum Dinner beisammen waren. Es gab ein Salatbuffet mit grünem Salat, Nudelsalat und Reissalat, dazu noch Hühnchen und Rinderbraten, Reis und Kartoffeln. Das Essen hat vorzüglich geschmeckt.

Anschließend gab es noch mal Geschenke. Von Leeannes Familie bekam ich ein Paar Socken aus Schafswolle - Merino, die halten wirklich warm - und einen Gameboy, mit dem ich Tetris spielen kann - weil ich oft unterwegs bin, bräuchte ich sicherlich einen Zeitvertreib.

Ich wollte meinen Gasteltern und ihren beiden Kindern natürlich auch etwas schenken. Für Leeanne hatte ich etwas aus dem Body Shop, für George etwas für sein Hobby, die beiden Kinder bekamen von mir ein Feuerwehrauto und eine Barbie-Puppe. Obwohl mir die Auswahl der Geschenke nicht so leicht fiel, kamen sie gut an.

So war Weihnachten in diesem Jahr für mich eine ganz neue Erfahrung, zum einen weil es in Neuseeland Hochsommer ist - da kommen keine weihnachtlichen Gefühle auf -, aber auch weil ich das Fest erstmals außerhalb meiner eigenen Familie feierte. Alles war ein wenig ungewohnt aber eigentlich auch ganz schön. Besonders nett fand ich, dass sich alle um mich gekümmert haben und mir ein schönes Fest bereiten wollten.

Montag, 05.11.07 bis Sonntag, 18.11.07

Nach der Schule bin ich in dieser Woche haufiger in die Gym gegangen und danach zum Schwimmen. In der Gym wärme ich mich meisten zehn Minuten mit Radfahren auf und danach noch fünf Minuten mit Rudern. Anschließend mache ich etwas für die Bauch-, Bein- und Oberkörpermuskulatur. Jede Übung wiederhole ich 3 bis 15 mal. Nach einer Stunde gehe ich dann zum Schwimmen und drehe dort noch einige Bahnen. Für mich ist Gym hier nicht nur Sport, sondern dient auch zum Abschalten nach einem anstrengenden Schultag. Der Unterricht am Nachmittag ist doch etwas lang(weilig) und besonders die letzten zwei Stunden sind ermüdend. Außerdem treffe ich in der Gym immer Kiwis, die ich von der Schule kenne, besonders von unserem Water-Polo-Team.

Am Dienstag, den 6.11. hatte unsere Jazzband noch einen Auftritt, diesmal bei einem Pferderennen in Mosgiel, südlich von Dunedin. Um die Pferde nicht scheu zu machen, spielten wir nur zwischen den eigentlichen Rennen. Da wir gegen 13.00h anfangen sollten, mussten wir den Unterricht gegen 12.00h vorzeitig verlassen und fuhren mit einem Bus nach Mosgiel. Das ganze ging bis 17.30h. Wir spielten unser ganzes Programm in den Pausen zweimal. Das war der letzte Gig in diesem Jahr. Das Feedback, das wie bekamen, war sehr gut.

Am Freitag, den 9.11. gab es wieder ein Water-Polo-Match gegen die Kavenger High School, eine gemischte Schule aus Dunedin. Wir gewannen 9:7. Danach war ich zusammen mit Felix bei einer Lehrerin unserer benachbarten Queens Highschool zum Abendessen eingeladen. Sie hatte uns gebeten, ein Dessert mitzubringen. Es waren noch acht andere Students, auch einige Kiwis, eingeladen. Insgesamt waren wir drei Boys von Kings und sieben Girls von Queens. Ich war nach dem Wasserballspiel richtig hungrig und freute ich mich sehr auf das Hauptgericht Raclette. Außerdem hatte ich das schon lange nicht mehr gegessen. Wahrscheinlich hat es mir deshalb umso besser geschmeckt. Ich hatte Mousse au Chocolat für den Nachtisch gemacht, das bei allen sehr gut ankam. Wir haben uns darüber unterhalten, wie wir denn so fern der Heimat in New Zealand zurechtkommen, und über unsere Erfahrungen und Erlebnisse berichtet. Raclette nimmt ziemlich viel zeit in Anspruch. Da blieb dann nicht viel Zeit für anderes und um 22.00h war die Party schon wieder vorbei.

Mittwoch, der 14.11. war mein letzter Schultag. Nun haben die Kiwis noch 14 Tage Prüfungen, and dann sind Sommerferien bis zum 04.02.2008. Alle International Students wurden noch einmal in der Schule zusammen gerufen. Es gab einen kleinen Snack für uns, und die, die schon nach Hause zurückkehren, wurden verabschiedet. Damit war für mich der kurze Term 4 gelaufen. Da ich die Examen nicht mitschreibe, habe ich jetzt schon frei.. Aus der heutigen Perspektive hätte ich an den Abschlussprüfungen vielleicht doch teilnehmen sollen, aus Solidarität mit meinen Kiwi-Freunden. Sie sagen immer: „You are so lucky“. Ich versteh, was sie meinen, wer schreibt schon gerne Tests.

Letzte Woche habe ich dann meinen Rückflug nach Deutschland für nächsten Juli gebucht. Natürlich will ich in den langen Ferien nicht untätig herumsitzen. Und ich habe nun den Vorteil, dass ich nicht zur Hauptsaison reisen brauche. Am 21.11, werde ich also mit meinen Freunden John und Felix auf die Nordinsel fliegen und dort zusammen mit ihnen 18 Tage lang verschiede Highlights besuchen. Zuerst wollen wir uns Wellington, die Hauptstadt Neuseelands anschauen und dann am 25.11 zunächst mit dem Zug und dann mit dem Bus nach Rotorua etwa in der Mitte der Nordinsel weiterfahren. Die nächste Etappe ist Paihia an der Bay of Islands ziemlich weit im Norden. Zum Schluss wollen wir noch einige Tage in Auckland verbringen und schließlich am 09.12 wieder nach Dunedin zurückkehren.

Also werde ich in den nächsten drei Wochen meine Homepage nicht bearbeiten können. Aber Ihr könnt Euch schon jetzt auf den Bericht und die Bilder von der Reise freuen. Bis dann.

Montag, 15.10. bis Sonntag, 04.11.2007

Am Dienstag, den 16.10. erlebte ich zum ersten Mal ein Erdbeben. Ich saß gerade in Mathe, als ein Mitschüler plötzlich rief: “Earthquake”. Ich glaubte im nicht, da ich nichts spürte, aber kurz darauf wackelte der ganze Boden einige Sekunden lang. In der Zeitung stand später, dass das Zentrum des Bebens im Meer vor der Westküste der Südinsel lag, und es eine Stärke von 6,7 hatte. 

Im Durchschnitt gibt es in New Zealand sechs stärkere Erdbeben pro Jahr. Das liegt daran, dass sich unter den Southern Alps zwei Erdplatten gegeneinander bewegen. Für die Kiwis sind Erdbeben deshalb quasi an der Tagesordnung, und sie befürchten nichts Schlimmes. Deshalb ging der Unterricht anschließend normal weiter. 

Ich nahm an zwei Water-Polo-Spielen teil. Mittlerweile schaffe ich es, in jedem Spiel mindestens zwei Viertelzeiten lang mitzuspielen. Das eine Spiel gegen die Otago Girls High School ging unentschieden 6:6 aus, bei dem anderen gegen die Kavenger High School gewannen wir 3:1. Das war unser erster Sieg! 

Im Outdoor-Kurs waren wir einmal, als es das Wetter es zuließ, beim Klettern an einem Strand, um uns dort an Klippen abzuseilen. Die Cliffs waren dort an die zehn Meter hoch. Wenn man ein bisschen weiter fährt, kommt man auch zu 40 Meter hohen Küstenfelsen. Sobald das Wetter gut ist, werden wir dort Klettern gehen. Darauf freue ich mich jetzt schon richtig. 

Am Samstag, den 27.10. hatten wir wieder einen Auftritt mit der Jazzband. Diesmal spielten wir in der benachbarten Queens High School unter anderem “In The Mood” von Glen Miller. Leider war unsere Sängerin krank. So konnten wir nur die Instrumentalstücke spielen. Nach knapp 45 min beendeten wir unseren Gig und verließen unter Applaus die Bühne. 

In der letzten Woche war dann Halloween, aber ich habe davon nichts mitbekommen. Halloween wird hier genauso viel oder wenig gefeiert wie in Deutschland. Das Aufregendste in dieser Nacht war, dass eine unserer Katzen drei Junge geboren hat – zwei rot-braune und eine graue. Meine Familie will aber keine behalten, da es ihnen zu viel würde.

Montag, 08.10. bis Sonntag, 14.10.2007

Am Montag begann für mich wieder der Alltag – Schule – nach zweieinhalb Wochen Ferien, und somit auch ein neuer Term. Normalerweise bekommt jeder Schüler an der Kings Highschool am Ende jedes Terms seinen Report, das Zeugnis. Da ich während der letzten Tage des alten Terms Snowboarding war, erhielt ich meinen „Report“, erst an diesem Montag.

In Neuseeland gibt es nur drei Noten und zwar: 1= Excellent, 2= Acceptable und 3= Requires Attention. Dafür aber bekommt man drei weitere Beurteilungen pro Fach, eine für Courtesy/Co-operation (Betragen/Mitarbeit), eine für Effort (Fleiß) und eine für Assignment Completion (Arbeitserledigung oder Pflichterfüllung). Außerdem schreibt jeder Lehrer einen kurzen Kommentar, wie zufrieden er/sie mit einem Schüler war.

Mein „Report“ ist sehr gut ausgefallen. In allen Fächern habe ich eine 1, nur in Physik leider eine 2. Meine Physiklehrerin war wahrscheinlich unzufrieden, dass ich mich nicht zur Jahresabschlussprüfung in Term 4 angemeldet habe – für mich hat die Prüfung allerdings keinen Wert. 

Dienstags war dann wieder ein ganz normaler Schultag. Mein Mathelehrer hat sich eine ganze Stunde Zeit für mich genommen hat, um mir Differenzialrechnung zu erklären. Ich hatte ihm gesagt, was ich alles können muss, wenn ich an meine Schule in Deutschland zurückgehe. Daraufhin meinte er, ich könne jeder Zeit mit Fragen zu ihm kommen. Die Lehrer nehmen sich hier auch nach der Unterrichtsstunde viel Zeit für die Schüler. 

Da South Dunedin, wo sich die Kings Highschool befindet, auf Meereshöhe direkt an der Pazifikküste liegt, besteht Tsunami-Gefahr. So fand am Donnerstag eine Notfallübung statt, vor allem, weil es hier ein neues Warnsystem gibt. Gegen 12.15h dröhnte die Alarmsirene. Zweck des Tests war, festzustellen, ob das Signal auch überall ankommt. Ergebnis: Im Freien hört man die Sirene gut, aber im Gebäude kaum. Wie auch immer, sobald der Alarm ertönt, hat man drei Minuten Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen. Drei Minuten dauert es aber auch, um bis dorthin zu rennen, wo das Gelände aus der Ebene ansteigt. 

In Outdoor Education gehen wir in Term 4 erstmal zum Klettern. Zwei mal pro Woche haben wir eine Praxis-Stunde. Dann fahren wir entweder zu einer anderen Schule fahren, um dort eine Kletterwand zu nutzen oder zu einem Hochseilgarten. Bei gutem Wetter versuchen wir uns auch bei den Küstenfelsen.

Ich hab mich entschieden, in der Schule mehr Sport zu machen. Dies hilft vielleicht auch, um mehr persönlichen Kontakt zu den Kiwis zu bekommen. Mein Englischlehrer trainiert das Water Polo Team. Also fragte ich ihn, ob ich mitmachen könne und er lud mich gleich für Freitag ein. Und so hatte ich am Freitag zum ersten Mal Water Polo (Wasserball). Ich ging davon aus, es handle sich nur um ein Training. Aber dann stellte sich heraus, es war ein richtiges Spiel gegen die Mannschaft einer anderen Schule. Ein Spiel ist vier mal vier Minuten lang. Davon spielte ich zwei Viertel und war dann ziemlich geschafft. Am Ende gewann das andere Team 4:3. Water Polo ist aber nicht nur anstrengend, sondern macht auch richtig Spaß. Um beim Kings Highschool Team dabei zu bleiben und die notwendige Kondition zu bekommen, gehe ich nun zweimal pro Woche schwimmen.

Samstag, 22.09. bis Sonntag, 07.10.2007 – Ferien

Endlich Ferien - meine ersten in New Zealand!

Vor ungefähr zwei Wochen hatten Felix und ich angefangen, eine Reise nach Queenstown zu planen. Von Samstag, den 22.09. bis Donnerstag, den 27.09. 2007. wollten wir dort verbringen. Da Queenstown die Touristenstadt auf der Südinsel Neuseelands schlechthin ist, kamen mir schon Zweifel, ob wir mit unseren Vorbereitungen nicht zu spät dran waren. Um es vorwegzunehmen, es hat alles gut geklappt und mir hat es dort auch sehr gut gefallen.

Felix und ich hatten uns entschieden, mit dem Bus zu fahren. Es geht auch nicht anders, wenn man kein Auto hat. Denn Bahnstrecken gibt es in Neuseeland kaum. Außerdem ist Busfahren komfortabel und preiswert - Hin- und Rückfahrt kosteten jeden 42.- NZ$. Und so trafen wir uns mit unserem Gepäck am 22.09. gegen 12.30h an der Bushaltestelle in Dunedin. Die Fahrt quer durch die Südinsel dauerte ungefähr vier Stunden. Es war auch nicht langweilig. Die ganze Gegend war einmal im Goldrausch, und so sahen wir an der Straße alte Goldgräberstädte und ehemalige Goldminen

Als wir dann am späten Nachmittag in Queenstown ankamen, regnete es heftig. Zum Glück mussten wir vom Stadtzentrum keine zehn Minuten zu unserer Unterkunft laufen. Dort hatten wir ein Zimmer mit einem Fernseher für uns. Ein Bad und eine Küche mussten wir uns mit anderen Gästen teilen. Zum Abendessen sind wir zu McDonalds gegangen. In New Zealand ist McDonalds billiger als in Deutschland. Hier zahlt man für eine Combo 6 - 7 NZ$ also etwa 3 bis 4 Euro.

Am Sonntag war das Wetter nicht viel besser, aber wir hatten uns für diesen Tag sowieso nichts Besonderes vorgenommen. Da Queenstown mit seinen 25.000 Einwohnern nicht sehr groß ist, spazierten wir durch die Innenstadt und verschafften uns erst einmal einen Überblick. Die Stadt lebt vom Tourismus - überall stehen Hotels, und es gibt viel zu viele Touristenläden. Mir fiel auf, dass gerade viele Deutsche da waren, und zwar daran, dass sie etwas unbeholfenes English mit manch deutschem Begriff sprachen. Damit will ich nur sagen, dass man nach drei Monaten allmählich ein Gefühl für die einheimische Sprache bekommt.

Am Abend verspürten wir Hunger und gingen Essen zu einem Chinesen. Anschließend schalteten wir in unserm Hotelzimmer den Fernseher an und schauten das Rugby-WM-Spiel All Blacks gegen Schottland. Die All Blacks gewannen souverän 40:0 - awesome!

Für Montag hatten wir einen Trip zu einigen Settings von LOTR (Lord of the Rings) gebucht. Um 13.00h wurden wir von unserer Unterkunft abgeholt und fuhren dann vier Stunden lang mit einem Geländewagen und einem Guide zu den Drehorten in der Umgebung von Queenstown. Wenn man alle Settings sehen möchte, braucht man einen Helikopter und viel Zeit. Einige sind nicht anders zu erreichen, andere über ganz New Zealand verteilt.

Zuerst haben wir die “Warg attack “, dann “The Pillars of the King”, und zuletzt “The Ford of Bruinen” gesehen. Es war beeindruckend! Klar man muss den Film einigermaßen gut kennen, um die Settings erkennen zu können. Im Film wirken sie anders als in der Natur. So sind z. B. im Film “The Pillars of the King” die Statuen und der Fluss riesig groß, aber in Wirklichkeit ist der Fluss nur knapp 10m breit und die Statuen sind nur 1.5m (!) hoch. Als wir zum „Ford of Bruinen“ fuhren, mussten wir mit den Wagen ein Stück durch einen Bach fahren. Unser Guide ist für mich dann extra so gefahren, dass ich dass aufspritzende Wasser fotografieren konnte. Wie auch immer, es war richtig cool!

Am Dienstag mussten wir schon sehr früh aufstehen, da für den Vormittag Rafting auf unserem Programm stand. Nachdem wir uns das ganze Equipment ausgeliehen hatten, wurden wir mit einem Bus zum Ausgangspunkt, dem Kawarau River, gebracht. Im Fluss waren einige “schwierigere“ Stellen zu überwinden. Das waren die Punkte, an denen das Wasser das ganze Raft flutete und man hätte ins Wasser fallen können. Aber sobald wir erst mal nass waren, war waren alle Gefahren vergessen, und es war sehr lustig. Das tollste war, dass wir mit unseren Rafts “The Pillars of the King” passierten.

Nach dem Ausflug wurden wir wieder mit dem Bus abgeholt und genossen dann gemeinsam eine Sauna und eine heiße Dusche. Anschließend gab es noch einen kleinen snack („stuff like cookies“).

Abends gingen Felix und ich in ein Steakhouse und haben, wie der Name schon sagt, den Tag bei einem Steak ausklingen lassen.

Den nächsten Tag nutzten wir erst einmal zum Ausschlafen. Vom Wetter her war dieser Tag dann doch der beste. Gegen Mittag beschlossen wir, mit der Skyline Gondola auf den 470m hohen Bob’s Peak zu fahren. Es war wolkenlos und die Sonne wärmte alles auf. Von oben hatten wir einen wunderbaren Blick über Queenstown und die nahe gelegenen Skigebiete. Da wir genug Zeit hatten, probierten wir die Luge, eine Art Sommerrodelbahn aus. Wir kauften uns einen Ride. Die Strecke war vielleicht 600m lang und wies einen Höhenunterschied von 40 Meter auf. Auf der Strecke gab es einige kleinere Hügel. Die Abfahrt war nicht zu langsam und hat auf jeden Fall richtig Spass gemacht.

Bevor wir abends Essen gingen - diesmal thailändische Küche, spazierten wir noch eine Weile am Ufer des Lake Wakatipu entlang. Von dort aus konnten wir die “New Zealand” erkennen, ein Segelboot, mit dem die Kiwis beim America’s Cup im Jahr 2000 vor der Küste Aucklands gewonnen hatten und die T.S.S. Earnslaw, ein altes Dampfschiff, das noch mit echten Kohlen geheizt wird und über den See fährt. Nahe am Ufer stand in Originalgröße eine Statue eines Moas, des riesigen Laufvogels, den es leider nicht mehr gibt, da er ausgerottet wurde.

Donnerstags ging es dann mit dem Bus leider wieder Weg zurück nach Dunedin. Obwohl wir nur einen Tag richtig schönes Wetter hatten, war die Fahrt nach Queenstown ein Erlebnis. Leider kann man sich in New Zealand nicht aufs Wetter verlassen. Innerhalb zehn Minuten kann es umschlagen. Trotzdem finde ich New Zealand zum Reisen einfach toll.

Freitag war wieder ein ganz normaler Ferientag, allerdings hatte ich Geburtstag. Von meiner Gastfamilie bekam ich einen Geburtstagskuchen und ein Amulett aus einem geschnitzten Knochen. Sie sagten mir dazu: „That’s a little piece of New Zealand“. Das war wirklich eine Überraschung und freute mich riesig. Mir gefällt der Anhänger sehr gut und ich trage ihn seither immer. Morgens wurde ich von meiner Familie aus Deutschland angerufen, die mir ebenfall alles Gute wünschte. Außerdem kamen von dort auf den Tag genau zwei Pakete an mit – unter anderem - Haribo Goldbären. Am Abend kamen dann ein paar meiner Freunde zu uns nach Hause, und zusammen feierten wir etwas und sahen uns Filme auf DvDs an. Als ich zwei von den Freunden nach Hause brachte, ging auf dem Rückweg bereits die Sonne auf - es war so gegen 5.20h. Übers Wochenende lief dann nicht mehr viel, außer eben ausschlafen.

Die zweite Ferienwoche verbrachte ich zu Hause. Jeden Morgen nach dem Aufstehen ging ich mit dem Hund meiner Familie joggen, um fit zu bleiben. Das hat nicht nur mir Spaß gemacht, sondern natürlich auch dem Hund.

Meine Familie hatte mir auch erlaubt, zu meinem Geburtstag mit meinen Freunden ein BBQ zu machen. Aber einige waren vereist und so verschob ich diesen Teil der Feier in die zweite Ferienwoche. Am Freitag gab es also noch eine Party. Wir grillten bei uns im Garten, weil es so warm und sonnig war, Steaks und Meatballs. Diesmal ging ich aber früher ins Bett. Schließlich hieß es am Sonntag früh aufstehen, da ich das Viertelfinale des Rugby-World-Cups - All Blacks gegen Frankreich - sehen musste. Natürlich hat mein Gastvater George auch mitgeguckt, leider aber nur die erste Halbzeit, da er dann mit dem Rest der Familie in die Kirche ging. Die All Blacks galten als Favoriten, nicht nur hier, sondern auch bei den Franzosen. Zur Halbzeit stand es 13:3 für die neuseeländische Mannschaft. Doch am Ende verloren sie leider 18:20. Das war sehr schade. Sie hätten es verdient, zu gewinnen. But it doesn’t matter the next world cup is coming soon, 2011 in New Zealand. Dann spielen die All Blacks mit dem 16. Spieler - den Fans und werden hoffentlich wieder Weltmeister. Für mich gelten sie weiterhin als das Top-Team! Da bin ich schon ganz Neuseeländer.

Am gleichen Tag hatte ich noch einen Gig mit der Jazzband. Neben uns traten noch andere Gruppen, auch Chöre auf. Wir spielten drei Songs. Nachdem Feedback zu urteilen, hat es dem Publikum gefallen.

So also verbrachte ich meine ersten Ferien in New Zealand.

Mittwoch, 19.09. bis Freitag, 21.9.2007 – Snowboard-Trip

Über die drei Tage war ich mit meinem Outdoor-Training-Kurs Snowboarden im Skigebiet Lake Ohau. Zuvor lernten wir etwas Theorie über Skiing und Snowboarding. Da ich weder das eine noch das andere vorher gemacht habe, war beides neu für mich. Nach längerem Überlegen entschied ich mich schließlich für Snowboarding. Das schien mir attraktiver und mit dem Gleichgewicht Halten habe ich sowieso keinen Probleme.

Mittwochs morgens riss mich mein Wecker um 4.00h aus dem Schlaf. Das musste leider schon so früh sein, damit wir diesen Tag noch möglichst gut fürs Outdoor-Training nutzen konnten. Zu Fuß ging ich zu Kings Highschool, von der unsere Gruppe - 18 Schüler und drei Betreuer –um 5.30h morgens losfuhren.

Ungefähr drei Stunden später waren wir in Ohau, einem kleinen Ort in den Southern Alps. Sofort fuhren wir mit unserem Bus weiter auf etwa 2000m Höhe, wo uns die Skipiste erwartete. Das ganze Gebiet war nicht sehr groß. Es gab nur einen Lift und zwei Abfahrten, die auch noch ineinander übergingen. Einen Eindruck gewinnt man auf auf folgender Website: http://www.ohau.co.nz/index.cfm/welcome.


Zunächst liehen wir uns Skizeug aus. Als ich dann endlich zum ersten Mal auf meinem Board stand, lag ich schneller wieder unten als erwartet. In der ersten halben Stunde ging das so weiter. Ich bereute schon, dass ich mich nicht für Skifahren entschieden hatte. Dann wurden wir endlich in Gruppen eingeteilt und hatten unsere praktische Unterrichtsstunde. Wir lernten wie man sicher auf dem Board steht, bremst und Kurven fährt. Nach und nach fühlte ich mich sicherer auf dem rutschigen Brett. Es machte mir zunehmend Spaß und gegen Ende des ersten Tages traute ich mir dann schon an etwas schnellere und steilere Abfahrten.

Jeden Tag verbrachten wir nun von 9.30h bis 16.00h auf der Piste. Und nach drei Tagen konnte ich mir sagen: Du kannst Snowboard fahren. Es war wirklich klasse. Aber mit der Zeit ging das Abfahren richtig auf die Beine und besonders auf die Fußgelenke. Jeden Abend genoss ich zur Erholung eine heiße Dusche in unserer Unterkunft. Sie war sehr gut. Wir hatten Vier-Bett-Zimmer mit eigenem Bad und auch einen eigenen Sportplatz. Im Preis, 60$/Nacht (ca. 34Euro), waren Frühstück - Müslibuffet, Toast und Spiegeleier und Speck - und Abendessen enthalten - einmal gab Lassagne und einmal sogar Roastbeaf.

Am zweiten Abend, bot uns unser Outdoor-Lehrer an, wir könnten Paintball spielen. Ich kannte das aus Erzählungen und habe dem Vorschlag sofort zugestimmt. Wir spielten schließlich zu sechst. Dreimal wurde ich selbst „abgeschossen“ und habe nur einmal einen anderen getroffen. Eigentlich ist es ein bisschen verrücktes Vergnügen, war aber doch ganz witzig.

Der dritte Tag hat mir am besten gefallen, weil das Snowboarden dann so richtig gut geklappt hat. Von Mal zu Mal wurde ich schneller und die Pisten immer steiler. An diesem Tag war ich zusammen mit einem neuseeländischen Freund unterwegs. Er wollte dann etwas ausprobieren und fiel dabei hin, eigentlich nichts Ungewöhnliches aber leider fühlte er sein eines Bein nicht mehr und hatte Schmerzen in Hüfte und Rücken. Nachdem er von einem Pistensanitäter vor Ort versorgt worden war, wurde er zur Talstation gefahren und von dort aus mit einem Helikopter ins Krankenhaus nach Christchurch geflogen. Mittlerweile geht es ihm wieder gut. Trotz dieses unerfreulichen Ereignisses hat mir auch dieser Outdoor-Trip sehr, sehr gut gefallen. Ich freue mich nun schon auf den nächsten Winter und hoffe auf eine Gelegenheit, um wieder Snowboard fahren zu können.

Auf der vierstündigen Rückfahrt war ich dann so müde, dass ich die meiste Zeit gedöst und dazu Musik gehört habe.

Mit diesem Trip war mein erster Term auf der Kings Highschool auch schon zu Ende. Die nächsten zwei Wochen haben wir Ferien. Ihr dürft schon jetzt gespannt sein, wie es weitergeht.

Montag, 03.09. bis Sonntag, 09.09.2007 

In dieser Woche hatte ich schulfrei, da die Kiwis Probeexamen schreiben mussten und ich mich entschieden hatte, an den Examen am Ende des Jahres nicht teilzunehmen. So konnte ich in Ruhe anfangen, Differenzialrechnung zu lernen, die an neuseeländischen Schulen schon viel früher drankommt als in Deutschland. Falls ich etwas nicht verstehe sollte, kann ich glücklicherweise auch meine Gastvater George um Hilfe bitten, da er dies Mathe in seinem Beruf braucht. Den Vormittag habe ich also mit Lernen verbracht, am Nachmittag habe ich mich dann gelegentlich mit Freunden getroffen, mal in der Stadt und mal bei mir zu Hause, z.B. um Play Station zu spielen.

Am Freitag war wieder Tramping mit meinem Outdoor-Kurs angesagt. Um 9.30h fuhren wir von der Schule los. Die Fahrt endete an einer Farm mitten auf der Otago-Peninsula. Das ist eine knapp 50km lange Halbinsel bei Dunedin, auf der man die verschiedensten Vogelarten sehen können soll, wie zum Beispiel seltene Gelbaugenpinguine oder riesige Albatrosse. Die Albatrosse haben dort ihre Kolonien und kommen zum Brüten an Land.


Unser Marsch führte uns über den High Cliff Track, von dem man einen tollen Ausblick über den Pazifik, seine Wellen und die Landschaft der Halbinsel hat. Der Weg schlängelte sich an Palmen entlang hinunter zum Strand. Dort hatten wir kurz Zeit für ein Lunch. Wenig später begegneten wir einer Robbe und einem Seelöwen-Pärchen. Natürlich habe ich sofort ein paar Bilder gemacht, doch als ich der Robbe zu nahe kam, sprang sie auf und „robbte“ so schnell auf mich zu, dass ich wegrannte. Das ist nötig, da diese Tiere ordentlich beißen können. Man sagt, ein Biss könne ähnlich fatale Folgen haben wie der Biss eines Komodowarans, wenn man ihn nicht sofort behandelt.


Vom Strand aus mussten wir eine steile Düne hinauf, um zu unserem Bus zu kommen. Dies war nun wirklich anstrengend, weil es schwierig war, im rutschigen Sand hoch zu laufen. Leider haben sich uns weder Pinguine noch Albatrosse gezeigt. Wahrscheinlich waren wir nicht an die richtige Stelle gefahren.

Montag, 27.08. bis Sonntag, 02.09.2007 

Eigentlich gibt es über diese Woche nicht viel zu berichten.

Am Dienstagabend hatten wir eine Mondfinsternis. Sie begann gegen 21.00h und dauerte ungefähr zwei Stunden. Als ich gegen 21.15h hinausging, um sie mir anzusehen, war der Himmel wolkenlos, doch keine fünf Minuten später war er zugezogen und kein Mond war mehr zu sehen.

Erst als der Mond vollständig im Schatten der Erde stand, tauchte er wieder auf, nun tief rot bis orange. Die nächste Mondfinsternis wird es in Neuseeland erst wieder in sieben Jahren geben!

Sonntags traf ich mich mit Felix, um hinter unserer Schule Fußball zu spielen. Der Platz gehört eigentlich zum Schulgelände, darf aber nach der Schule und am Wochenende von jedem benutzt werden. Fussballspielen konnte man es nicht wirklich nennen, eher rumbolzen, es hat aber trotzdem Spaß gemacht.

Nächstes Mal wollen auch ein paar „Kiwiboys“ mitmachen.

Montag, 20.8. bis Sonntag, 26.8.2007

In dieser Woche war „international language week”. Jeden Morgen wurde in der „group time“ dann „Hallo” in der Landessprache des ausgewählten Land des Tages gesagt. Es gab einen „französischen”, einen „japanischen” einen „süd-koreanischen“ und einen „chinesischen” Tag. Am Mittwoch war der “Deutsche“ Tag. Natürlich wollten einige Mitschüler mehr wissen als nur „Hallo“. Und so wurde ich im Fach Französisch gefragt, was denn “how are you” oder “thanks I’m fine” auf Deutsch heißt. Seitdem werde ich von den Kiwis manchmal mit „wie geht es dir” begrüßt.

Am Dienstag war noch ein besonderer Tag, der “mufti day”. Ihn gibt es einmal pro „term“. Dann ist es den Schülern erlaubt in „mufty” zu kommen, d. h. sie lassen ihre Schuluniform zu Hause und tragen ihre Lieblingskleidung. Alle Schüler lieben den „mufti day“, da sie dann zeigen können, was ihr Stil ist. Die meisten hatten allerdings einen Jogginganzug an. Das sah schon etwas komisch aus. 

Freitags bekam ich von der Schule ein Fahrrad ausgeliehen, mit dem ich nun jeden Tag zur Schule und zurück fahren kann. Es ist ein Mountain Bike mit 21er Gangschaltung. Morgens brauche ich mit dem Fahrrad nur noch fünf Minuten zur Schule, für den Rückweg allerdings 15 - 20 Minuten. Das liegt daran, dass ich mittags einen ziemlich langen und steilen Berg hochfahren muss. But that keeps fit. Am ersten Tag ging es nicht, ohne einige Pausen einzulegen, aber bereits beim dritten Mal klappte es schon ohne. 

Am Samstag habe ich mich bei mir zu Hause mit meinen John und Felix aus meiner Schule getroffen. Zusammen haben wir den ganzen Abend DVDs geschaut. Gegen 4.00h sind wir dann in Bett gegangen. George und Leeanne, meine Gasteltern, haben nichts dagegen, wenn mal Freunde hier schlafen. Meine Freunde sind begeistert von unserem Haus, weil es riesengroß ist und zwei Fernseher mit DVD-Player und Playstation bietet.

Mittwoch und Donnerstag, 15. und 16.08.2007

Von meinem Outdoor Education Kurs habe ich das Angebot bekommen, einen zweitägigen Tramping Trip mit Zelten zu machen.

Am Mittwoch haben sich alle interessierten Schüler bei der Schule versammelt. Wir waren drei Deutsche von King’s, drei Deutsche und ein Paraguayaner von Otago Boy’s School, und vier Guides. Unsere Guides waren alles Studenten, die Outdoor Education studierten. Für sie war unsere Exkursion eine Art Prüfung. Unterhalten mussten wir uns selbstverständlich in Englisch. Nachdem wir das Gemeinschaftsgepäck wie Gaskocher, Lebensmittel und Geschirr auf unsere Rucksäcke verteilt hatten und unseren Kleinbus beladen hatten, fuhren wir gegen 9.20h los. Zwanzig Minuten später waren wir am Ausgangspunkt unserer Wanderung. Dort wurden Wanderkarten verteilt, und unsere Guides sagten uns, was wir alles beachten müssen, wenn wir im neuseeländischen Bush unterwegs sind. So ist es wichtig, keinen Müll zu hinterlassen und nur auf vorgegebenen Wegen zu laufen. Eigentlich ist das selbstverständlich und in den Alpen genauso wichtig. Dann ging es los, mit 13kg Gepäck im Rucksack und von einer Höhe von 200m aus langsam bergauf. Schon nach einiger Zeit lief mir der Schweiß von der Stirn, da die Sonne vom wolkenlosen Himmel brannte. Der Weg führte meist durch bis zu 4m hohes, teilweise sehr stacheliges Gebüsch und kniehohes Gras. Es ging bergauf und bergab und dann gegen Mittag nochmals richtig steil nach oben. Der höchste Punkt auf unserer Strecke war erreicht: 760m Höhe. Hier machten wir Rast und lunchten. Alle Pflanzen haben ein sattes Grün, da es hier oft feucht ist. Während des Wanderns zeigte uns einer der Betreuer, aus welcher Pflanze man Tee kochen kann. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie wieder erkennen wuerde. Sie unterschied sich kaum vom stacheligen Gebüsch. Mit unseren Betreuer haben wir uns lange unterhalten. Vor allem wollten sie wissen, wie die Natur in Deutschland aussieht.

Vom Gipfel aus hatte man eine phantastische Aussicht über alle Berge in der Umgebung. Auf der einen Seite war die Pazifikküste zu sehen, auf der anderen Seite die Gletscherzungen der Southern Alps. Das war beeindruckend schön. Auf dem ganzen Trip habe ich kein einziges Tier gesehen, ausser einem Raubvogel. Kiwis oder Keas gibt es hier eben nicht.


Dann ging es dann weiter, nun im Abstieg. Nach gut 13km kamen wir gegen 16.30h endlich an unserem Zeltplatz an. Dieser war in einem Tal, und ein kleiner Bach schlängelte sich vorbei. Rings herum waren die Berge gut 300m höher. Meine Schultern schmerzten vom schweren Rucksack, und ich war so froh, dass wir unser Tagessoll geschafft hatten. Es gab wirklich nichts Schöneres als den Rucksack abzusetzen. Aber wir mussten ja noch unsere Zelte aufbauen und unser Abendessen kochen. Es gab Fertig-Nudeln, aber dafür haben sie ganz gut geschmeckt.

Die Nacht war ziemlich kalt und sternenklar, und teilweise lag noch Schnee. Trotz Schlafsack musste ich so ziemlich alles, was ich auch dabei hatte anziehen: Zwei Hosen, einen dicken Pulli, ein Fleece und meine Winterjacke. Man konnte die Milchstrasse, einige Sternschnuppen und das Southern Cross, das bekannteste Sternbild des südlichen Himmels beobachten. Ich hatte es vorher bereits gesehen, aber hier war der Himmel nicht lichtverschmutzt, und die Sterne leuchteten um so heller. Die Guides erklärten uns, wie man mit Hilfe des Southern Cross und einem anderen, nahe gelegenem Sternenbild Süden finden kann.

Morgens gab es zum Frühstück warme Haferflocken, um 9.20h brachen wir wieder auf. Die Landschaft, die nun folgte, glich dem Auenland aus dem Film „Der Herr der Ringe“. Und es war der anstrengendere der beiden Tage. Meist ging es über Grashügel, eben wie im Auenland. Wir mussten wirklich jede Hügelkette überschreiten, drum herum führte kein Weg.

Gegen Mittag zog es leider zu, aber es blieb trocken. Am zweiten Tag liefen wir 12km weit. Die meisten Büsche waren klein aber sahen aus wie Palmen. Gegen Ende ging es dann noch mal durch einen Wald. Müde erreichten wir den Kleinbus. Um 18.00h war ich endlich zu Hause und genoss eine heiße Dusche.

Trotz der schmerzenden Schulter hat mich der Trip begeistert, da ich erstmals so richtig etwas von der Landschaft zu sehen bekam. Wir freuen uns schon alle auf den die nächsten Tramping Trip. Darin war ich einer Meinung mit den anderen.

Montag, 6.08. bis Sonntag, 12.08.2007

In dieser Woche habe ich nicht viel erlebt, was zu berichten wäre, außer dass ich im Fitnesscenter und im Schwimmbad war. Ein Tagesticket für beides kostet nur $5.20 (2,80 Euro).

Also werde ich Euch etwas über meine Erfahrungen mit dem Essen in Neuseeland erzählen.

Jeden Morgen gibt es bei meiner Gastfamilie zum Frühstück Cornflakes. Wer darauf keine Lust hat, kann sich auch einen Toast machen. Da ich über Mittag in der Schule bin, bekomme ich von meiner Gastmutter immer ein Lunchpaket mit. Darin sind entweder einige Sandwichs – Toast mit Käse, Wurst, Salat und Frischkäse - oder Instant-Nudeln, die ich mit in der Schule zubereiten kann. Es ist auch jedes Mal eine Orange, eine Kiwi oder ein Apfel dabei, dazu noch ein Joghurt, ein Müsliriegel und einige Kekse. Jeden Abend kocht meine Gastmuter dann Dinner.

Bei uns gibt es internationale Küche: Pizza, Reis mit Gemüse und Hühnchen, Kuskus, Nudeln mit Tomatensoße, Mince Pie und einiges mehr. Mince Pie ist ein neuseeländisches Nationalgericht, das ungefähr so schmeckt und aussieht wie Lasagne. Die Pies sind hier überhaupt etwas besonders Leckeres, das andere schmeckt zwar auch, aber eben nicht so gut wie die Pies.

Meine Familie lebt nach dem Motto „help yourself“, d.h. Selbstbedienung. Es scheint hier nicht üblich zu sein, die anderen am Tisch zu bedienen. Falls gerade keiner Lust zum Kochen hat, gibt es manchmal auch Fish and Chips. Ab und zu gehen wir auch zusammen in die Stadt und haben dort Dinner.

Jeden Sonntagabend fahren wir zur Farm der Mutter meiner Gastmutter. Dort versammelt sich dann die ganze Familie zum Abendessen. Meist gibt es dort kalten Rinderbraten mit Süßkartoffeln und Gemüseauflauf. Süßkartoffeln sind in Neuseeland sehr beliebt, es gibt sie auch bei uns recht häufig. Sie schmecken so ähnlich wie unsere deutschen Kartoffeln, nur eben etwas süßlich. Man gewöhnt sich daran. Oft gibt’s nach dem Abendessen noch ein Eis. Ich bin gewöhnlich bereits nach dem Hauptgang so satt, dass ich mir den Nachtisch spare.

Was am Essen wirklich Gewöhnungssache ist, ist die Verteilung der Mahlzeiten über den Tag. Morgens nimmt der Neuseeländer ein schnelles Frühstück zu sich, mittags dann einen kleinen Snack. Das Dinner bildet dann die recht üppige Hauptmahlzeit. Das finde ich nicht so angenehm. Man bewegt ich nach dem Essen kaum noch und geht dann mit vollem Bauch ins Bett. Ich befürchte, das wird sich schnell am Körpergewicht bemerkbar machen.

Wochenende 4. und 5.08.2007

Jede Schule hat einmal im Jahr einen Ball für alle 12er und 13er Students. Bei uns an der Kings Highschool wird das im Mai sein. Am Samstagabend fand aber der Ball der Queens Highschool statt – das ist die Mädchenschule neben der Kings. Man bot mir an, zum „Queens Formal“ mitzukommen, da eine deutsche Gastschülerin eine Begleitung suchte. Ich kannte Isabell bereits vom Flug hierher, und so war dies dann kein Problem.

Wir haben uns gegen 19.00h vor dem Restaurant getroffen, in dem der Ball stattfand. Ab 20.00h gab es dann erst mal Abendessen, Buffet mit Gemüse - Bohnen, Karotten, Pilze, gedünsteten Kartoffeln - und Fleisch – war wohl so etwas wie Kasseler, aber ich bin mir nicht so ganz sicher. Danach konnte man sich noch am Nachtischbuffet bedienen: Es gab eine Art Schokoladenkuchen und Obstsalat, der hauptsächlich aus Kiwis bestand. Anschließend ging der Ball bis 23.00h weiter, wobei man zur Musik einer Band tanzen konnte.

Eltern und Lehrer waren beim Ball nicht dabei, außer der Direktorin der Schule. Sie ist nämlich Mitglied im Komitee, das den „Formal“ vorbereitet.

Nach dem Ball ging es zum gemütlichen Teil über: Es folgte nämlich die „After Party“, die um 0.00h anfing. Man hatte also ein wenig Zeit, sich umzuziehen. Mein Gastvater holte mich netterweise vom Ball ab und brachte mich anschließend zum im „Pirates Football Club“, in dem die After Party stattfand. Sie ist eigentlich eine Disco: Es läuft Musik und man tanzt dazu, so gut wie man das eben kann. Außerdem ist es den Schülern ausnahmsweise erlaubt, Alkohol zu trinken, nicht zu viel und auch keine harten Sachen wie Wodka oder Likör. Außerdem müssen die Eltern der Schüler die alkoholischen Getränke vorbeibringen. Wie die meisten anderen hatte auch ich einige Dosen Bier dabei, die mir mein Gastvater mitgebracht hatte. Die neuseeländischen Schüler nutzen diese Gelegenheit, Alkohol zu trinken, voll aus. Es ist sonst streng verboten, solange man keine 18 Jahre alt ist.

Alles zusammen hat 65 NZ$ gekostet – für das was geboten war, ist das ganz okay. Ich habe neue Leute kennen gelernt, und dies hat mir gut gefallen.

Gegen 5.00h kam ich endlich ins Bett. Es war allerdings nur eine kurze Nacht, da ich am Sonntagmorgen um 11:00h ausnahmsweise eine Probe der Jazzband hatte. Aber nach einer kalten Dusche war die Müdigkeit weg und die Probe konnte beginnen. Der Rest des Sonntags verlief dann verständlicherweise ruhig.

Montag, 30.7. bis Freitag, 3.8.2007

Ich konnte mir endlich eine Trompete von meiner Schule ausgeliehen, eine silberne, so eine war schon immer mein Traum. Mir macht das Üben hier Spaß – das liegt vielleicht daran, dass ich sieben Wochen lang keine Trompete in der Hand hatte. Auf jeden Fall hatte mich der Musiklehrer, der mir die Trompete gab, gleich gefragt, ob ich nicht in seiner Jazzband mitspielen wolle. Am gleichen Tag schaute ich mir dann in der Lunchtime eine Probe an. Mir gefiel die Band sofort, und seit diesem Tag bin ich auch dabei. In der Band spielen etwa 20 Schüler mit, unter anderem Trompete, Klarinette, Saxophon, Klavier, E-Gitarre und Bass sowie Schlagzeug. Die Band ist zwar nicht zu vergleichen mit der Big Band des Stiftischen Gymnasiums, aber ich denke, dass es mir großen Spaß machen wird, da mitzuspielen. Sie ist kleiner und (noch) nicht so perfekt, wahrscheinlich weil alle MusikerInnen noch keine so langen Erfahrungen mit ihren Instrumenten haben.

Von nun an haben wir zwei Proben pro Woche, eine eineinhalbstündige dienstags nach der Schule, d.h. von 15.00h bis 16.30h, die andere für 30min freitags in der Mittagspause. Es werden die Stücke geprobt, die noch nicht so gut laufen oder mit denen wir demnächst auftreten werden. Zum Programm gehören Stücke wie Birdland, Eli’s Comin‘, Summertime, und In the Mood.

Nach der ersten regulären Probe, musste ich leider im Dauerregen nach Hause laufen, da mein freundlicher Fahrdienst nicht so lange an der Schule ist.

Nächste Woche fährt die Band für fünf Tage zu einem Orchestertreffen nach Blenheim, eine Stadt ganz im Norden der Südinsel. Ich wurde gleich eingeladen mitzufahren, und habe mir das hin und her überlegt. Naja, endlich entschied mich doch dagegen. Ich hatte die Noten erst kurz zuvor erhalten, kannte noch nicht alle Stücke und hatte nicht ausreichend Zeit, sie vor der Abreise zu üben. Ich hoffe, dass es bald wieder so eine Gelegenheit geben wird.

In der Woche habe wir wieder einen „English test“ geschrieben. Da ich nun das Buch „The Lord of the Flies“ halbwegs kenne, hatte ich nun 15 von 18 Fragen richtig. Für mich war dies ein voller Erfolg.

Wochenende, 28. und 29.7. 2007 

Am Samstagmorgen sah ich mir ein Fußballspiel unserer Schulmannschaft gegen die einer anderen Schule an, das auf dem Sportplatz hinter unserer Schule stattfand. Es war ein spannendes Spiel. Bis kurz vor Schluss stand es 0:0. Dann schoss jede Mannschaft noch ein Tor, und so trennten sie sich nach einer Stunde unentschieden 1:1. 

Jede Schule hat in jeder Sportdisziplin eine Mannschaft. Entscheidet man sich für eine Mannschaftssportart, so ist man auch verpflichtet einmal pro Woche bei einem Spiel mitzumachen. Bei anderen Sportarten wie z.B. Segeln ist das aber nicht so strikt. 

Vom Sportplatz fuhr ich mit einem Freund, der mitgespielt hatte, mit dem Bus ins Schwimmbad. Für diesen Abend hatte ich geplant, für meine Gastfamilie Lasagne zu kochen, was ich dann auch tat. Die nötigen Zutaten kaufte mir meine Gastmutter. In Neuseeland sind italienische Gerichte nichtsungewöhnliches, also war es nicht schwer an Lasagneblätter zu kommen. Alle waren begeistert, nur ich selber brachte nichts hinunter, da ich mich ganz elend fühlte, Kopfschmerzen hatte und mich ins Bett legen musste. Dies hat vielleicht etwas mit dem Wetter zu tun. Es ist ja noch Winter und oft trüb und feucht. 

Am Sonntag schlief ich erst einmal aus. Die Kopfschmerzen waren zwar weg, aber ich fühlte mich noch nicht wirklich gesund - ich hatte mir also meine erste neuseeländische Erkältung eingefangen. Ich hing dann zu Hause herum und habe in meinem Reiseführer über Neuseeland gelesen. Am Abend versammelte sich die ganze Familie auf dem Bauernhof von den Eltern meiner Gastmutter, um den Geburtstag der Freundin des Bruders meiner Gastmutter zu feiern. Trotz der Erkältung bin ich mitgekommen. Es gab ein gutes Abendessen, Pie, Hühnchen und süße Kartoffeln, dazu Gemuese und anschließend Geburtstagkuchen. Den fand ich schrecklich süß, dies scheint hier aber so üblich zu sein.


Montag, 23.7. bis Freitag, 27.7.2007

Gleich in der zweiten Woche habe ich in der Schule zwei „Tests“ geschrieben, einen in Mathe und einen in Englisch. Den in Mathe bestand ich mit “perfect” – das ist die zweitbeste Benotung, der in Englisch ist weniger gut ausgefallen. Das lag daran, dass ich das Buch, über das der Test ging, erst einen Tag vorher ausgehändigt bekam. Im Allgemeinen muss man zwar für die Tests nicht extra lernen. Sie sind relativ einfach, aber man muss mit dem Stoff vertraut sein, der im Unterricht besprochen wurde. „Tests“ bilden nur einen Teil der Gesamtnote. Der Rest ergibt sich aus der mündlichen Mitarbeit, wobei man sowohl Fragen stellen als auch beantworten muss, und dem Verhalten. Zwei Tests an einem Tag sind durchaus auch üblich. Übrigens, im neuseeländischen Englisch schreibt man keinen Test, sondern man “sitzt” ihn – „to sit a test“. „To write a test“ heißt so viel wie einen Test verfassen. 

Am Dienstag und am Mittwoch bin ich mit dem Hund meiner Gasteltern zur Steilküste im Süden Dunedins spaziert – „I walked the dog“. Am Rande der Klippen geht es 30 bis 40 Meter hinab, ohne Sicherung – das nicht ganz ungefährlich. Aber der Blick aufs Meer ist sagenhaft. Man sieht hier zwar keine Schiffe, aber man gut beobachten, wie sich die Wellen aufbauen und dann gegen die Felsen donnern. Schöne Sonnenaufgänge von den Klippen aus – geht leider nicht, die Sonne scheint in Neuseeland nicht im Süden!


Freitags bin ich nach der Schule mit zwei Schulkameraden ins Kino gegangen, um die Simpsons anzuschauen. Ich fand den Film witzig und gut. Im Gegensatz zu Harry Potter, den ich davor gesehen hatte, war er auch nicht so schwer zu verstehen – oder ich gewöhne mich mehr und mehr an die Sprache.

Wochenende, 21./22.07.2007 

Am Samstag bin ich erst einmal in die Stadt gefahren, um mir eine Handy-Karte für Neuseeland zu kaufen. Da der Tag verregnet war, bin ich anschließend mit dem anderen Gastschülern aus Deutschland ins Otago Museum gegangen. Otago ist eine Provinz auf der Südinsel von Neuseeland mit der Hauptstadt Dunedin. Wenn ihr mehr wissen wollt, seht nach bei http://de.wikipedia.org/wiki/Otago). In Neuseeland ist der Eintritt in die meisten Museen in der Regel kostenlos, es sei denn es gibt eine Sonderausstellung. Im Otago-Museum kann man sich über die Ureinwohner Neuseelands, die Maori, informieren. Bis heute ist nicht geklärt, woher sie eigentlich kommen. Die einen sagen, aus Hawaii, die anderen meinen, aus Polynesien. Im Museum gibt es einen nachgebauten Tempel, ein Kanu und viele andere tolle Holzschnitzereien, wie zum Beispiel Waffen und Schmuck. In einem anderen Teil des Museums ging es um die Entstehung Neuseelands und seine Tierwelt von der Saurierzeit bis heute. Es gab einige Skelette vom Moa, das ist eine ausgerottete Art von Laufvögeln, die bis zu 3,5m groß wurden. In einem andern Raum war das riesige Skelett eines Blauwahles ausgestellt. Mir hat das Museum sehr gut gefallen.

Am Abend hat mich mein Gastvater eingeladen, in einer Kneipe - auf mich wirkte es eher wie ein normales Restaurant – im Fernsehen ein Rugby-Spiel anzuschauen. In Neuseeland ist Rugby das, was für uns in Deutschland Fußball ist, der Nationalsport. Natürlich war das nicht irgendein Spiel, sondern die All Blacks aus Neuseeland kämpften gegen die australische Nationalmannschaft. Das ist ungefähr das Gleiche wie Deutschland gegen die Niederlande im Fußball. Am Ende gewannen die All Blacks 23:12.

Sonntags war das Wetter dann besser und ich konnte zum Strand gehen. Hier im Südpazifik eignen sich die Wellen sehr gut zum Surfen. An diesem Tag waren sie vielleicht bis zu 3 Meter hoch. Allein das Herumlaufen am Strand ist schon beeindruckend. Ich freue mich schon auf schöneres Wetter. Dann wird dieser Strand noch herrlicher sein.

Dunedin Pacific Coast July 2007

Am Abend lernte ich dann noch die nähere Verwandtschaft meiner Gastfamilie kennen – dazu gehören auch zwei jüngere Kindern von 2 und 4 Jahren. Wir fuhren nämlich zum Abendessen zu den Eltern meiner Gastmutter. Sie haben in der Nähe von Dunedin eine Farm. Dazu kamen noch ihre drei jüngeren Geschwister, zwei Brüder und eine Schwester, und außerdem ihre Oma. Mir wurde gesagt, das gemeinsame Essen fände jeden Sonntag statt. Die Familie meines Gastvaters lebt etwa 1200 km entfernt in Auckland auf der Nordinsel – diese Verwandten werde ich spätestens an Weihnachten kennen lernen.

Montag, 16.07. bis Freitag, 20.07.2007 

Am Montag, meinem ersten Schultag in Neuseeland, verließ ich gegen 8.15h das Haus und lief zu Fuß zur Schule. Nach einer halben Stunde kam ich dort an - das ist also ungefähr so lang wie zu Hause. Die meisten anderen Austauschschüler, davon neun aus Deutschland, waren bereits da und hatten sich in einem Raum versammelt. Die meisten sind aus Hamburg, zwei aus Frankfurt und je einer aus Münster und Düren. Die Betreuerin für internationale Schüler kam, und wir stellten uns gegenseitig vor. Dann wurden organisatorische Fragen geklärt, wie zum Beispiel die Wahl der Fächer. Ich entschied mich für Englisch, Mathe, Physik, Erdkunde, Französisch und Outdoor Education – so ein Fach gibt es in Deutschland nicht! Anders als in Deutschland muss man an neuseeländischen Schulen in jedem „Term“ (=Schulvierteljahr) sechs Fächer wählen, weder mehr noch weniger. Alle Fächer werden pro Woche vierstündig unterrichtet. Danach gab es für uns Neulinge eine Führung durch die King’s Highschool. 

Gleich nach dem Unterricht fuhr ich mit einem anderen deutschen Gastschüler für einige Stunden ins Schwimmbad. Der Eintritt kostet für Schüler 5,50 NZ$, das entspricht ungefähr 3 Euro. Dafür kann man den ganzen Tag dort verbringen. Angesichts der zwei großen Becken, des 10-Meter-Sprungturm, einer Rutsche und eines Wasserkanals ist das nicht teuer. 

Der Unterricht dauert in Neuseeland jeden Tag gleich lang, nämlich von 8.45h bis 14.50h. Das galt bereits für den ersten Schultag. Nach dem Unterricht bot mir eine Lehrerin, die in der Nähe meiner Gasteltern wohnt, an, mich nach Hause zu fahren. Das fand ich sehr nett. Seither nimmt sie mich jeden Tag mit zur Schule und bringt mich mittags wieder nach Hause. Gibt es so einen Service in Deutschland? 

Am Dienstag wurden dann weitere Dinge geregelt. Ich bekam meinen Stundenplan und meinen Schülerausweis (der ist wichtig, weil man als Schüler viel günstigere Eintrittspreise bekommt). Außerdem erhielt ich meine Schuluniform, die aus einer schwarzen Hose, einem Hellblauen Hemd, einer Krawatte, einem Pullunder und einem Blazer, besteht. Ich werde mich Euch noch darin vorstellen. 

Am nächsten Tag begann dann auch (schon) der richtige Unterricht. Man muss wissen, dass in Neuseeland das Schuljahr im Januar anfängt und im Dezember endet. Die Ferien im Juli sind für die Schüler hier nur eine kurze Pause zwischen zwei „Terms“. Der Unterricht geht nach den Sommerferien also einfach weiter, wie in Deutschland nach den Weihnachts- oder Osterferien. 

Jeden Morgen zwischen 8.45h bis 9.00h findet in King’s eine so genannte Group- time statt, in der z.B. anstehende Feiern oder andere schulische Ereignisse besprochen werden. Ich sollte auch noch erwähnen, dass unsere Highschool in „Häuser“ unterteilt ist. Es gibt insgesamt vier davon, alle mit Namen britischer Königshäuser, und ich bin im Haus Stuart. Jedes Haus hat seine eigene Group-time. Jeden Freitag nehmen alle Schüler dann noch an einer gemeinsamen Versammlung in der Aula teil, in der dann der Direktor eine Rede hält und Schulbands Musik spielen. 

In Neuseeland dauert eine Schulstunde eine ganze Stunde, und man hat davon jeden Tag fünf. Zwischen der zweiten und dritten Stunde gibt es 20 Minuten Pause, genannt Interval. Zwischen der dritten und vierten Stunde findet die 30-minütige Mittagspause statt. Von meinen Gasteltern bekomme ich jeden Tag ein Lunchpaket mit oder ein Gericht, das ich mir in der Mikrowelle aufwärmen kann. Ich werde also gut versorgt. Die Abfolge der Schulfächer kann man sich auch ganz einfach merken: Am Montag hat man die ersten fünf der sechs gewählten Fächer, dann startet der Dienstag mit dem sechsten, worauf man wieder mit dem ersten Fach weitermacht, usw. Am Ende kommt man dann auf vier Stunden pro Fach und Woche. 

Nach einer Woche habe ich den Eindruck, dass Schule hier ganz einfach ist. Das liegt nicht nur an der geringen Zahl der Fächer, sondern hauptsächlich an dem vergleichsweise niedrigeren Anforderungsniveau. Ebenfalls anders wie in Deutschland ist das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern. Die Lehrer werden wie Freunde behandelt, man macht zusammen Witze und dies macht die ganze Atmosphäre entspannter. Außerdem bieten die Lehrer nach der Stunde jedem, besonders aber den Internationalen Schülern, an, Fragen über die im Unterricht besprochenen Themen zu beantworten. 

Nach der ersten Schulwoche sieht es so aus, dass mir Mathe, Physik und Outdoor Education am meisten Spaß machen. Outdoor Education, das ist eine Mischung aus Sportunterricht, Freizeitprogramm und Naturerkundung. Da hier Winter ist, ging es los mit Ice-skating und Ice-hokey, erst zwei Stunden Theorie, dann zwei Stunden Praxis. Das Ice Stadium Dunedin liegt praktischerweise ganz in der Nähe unserer Schule. Das Fach Englisch hat natürlich denselben Stellenwert wie in Deutschland das Fach Deutsch, also vor allem Literatur. Schon seit letztem Term liest die Klasse die Novelle „Lord of the Flies“ von William Golding. Mir fällt es noch etwas schwer den Anschluss zu finden. Die anderen Fächer stellen bisher keine besonderen Herausforderungen dar. Man sitzt da und lauscht dem Lehrer. 

Im Unterricht kann jeder offensichtlich machen was er will, Hauptsache man schafft die Prüfungen. So erlebte ich schon mit, dass einige Mitschüler einfach schliefen, Gameboy spielten oder sich mit ihren Nachbarn unterhielten. Die Lehrer stört das offensichtlich kaum. Nach der Schule macht man dann seine Hausaufgaben. Die ersten gab es am Donnerstag und auch nur in einem Fach. Apropos Hausaufgaben, die gibt es bisher eher selten, und die Lehrer überprüfen nicht, ob man sie gemacht hat oder nicht. 

Schulunterricht scheint also sehr entspannt abzulaufen in meiner neuen Heimat. Und was mir noch positiv auffällt: Obwohl ich in Neuseeland mehr Zeit in der Schule verbringe, und auch die Unterrichtsstunden 15 Minuten länger dauern, kommt mir der ganze Schultag kürzer vor als in Deutschland.

Sonntag, 15.07.2007 

Heute traf ich Moritz, einen Gastschüler aus Deutschland, der das letzte halbe Jahr bei meiner Familie gewohnt hat, aber in zwei Wochen wieder zurück nach Deutschland fliegen wird. Er erklärte mir einige praktische Dinge und, wie, wann und wo ich Dinge besorgen und in der Freizeit etwas unternehmen kann, Dann gingen wir zusammen ins Kino und sahen uns Harry Potter. Den Film fand ich nicht ganz leicht zu verstehen, Vielleicht auch daran, dass ich die vorhergehenden Folgen und auch die Bücher nicht kenne.

Morgen ist mein erster Schultag in der King’s Highschool. Um 8:45h geht es los. Ich bin gespannt wie es wird.

Samstag, 14.07.2007

Nach dem Frühstück bin ich mit George, meinem Gastvater, in die Stadt gefahren und alleine wieder zurück. An diesem Tag war ich zum ersten Mal unter fremden Menschen in Neuseeland. Dabei ist mir bewusst geworden, dass die Leute hier alle sehr freundlich und hilfsbereit sind. Wenn man auf der Straße Orientierungsschwierigkeiten hat, fragen sie sofort, ob man Hilfe braucht. So ging es mir als ich aus der Stadt mit dem Bus zurück fahren wollte und nicht genau wusste, mit welchem. Ich fragte einfach eine Person auf der Straße und diese ging dann sofort mit mir zu einem Busfahrplan.

Freitag, 13.07.2007, Erster Tag in Neuseeland

Gegen 10.30h wachte ich auf und das erste, was ich merkte, war, dass es sehr sehr kalt war. Ich konnte in meinem Zimmer sogar meine Atemwolken sehen. Und so beschloss ich, angezogen mit Schlafanzug und Jogginganzug noch im kuscheligen Bett zu bleiben. Die fünf Bettdecken, die ich habe, helfen leider nur halbwegs. Die Kälte kommt daher, dass kaum ein Haus eine Zentralheizung hat und die Fenster nur einfach verglast sind. Als ich dann endlich aufstand, genoss ich erst einmal eine heiße Dusche. Das war das beste Mittel gegen diese Kälte. Danach frühstückte ich erst mal. In Neussland frühstückt jeder, wann er will, d.h. kein gemeinsames Zusammensein morgens. Nachmittags ging ich trotz der Kälte einmal hinaus, da die Sonne strahlte und es ein wirklich schöner Wintertag war. Abends fuhr ich zusammen mit meiner Familie in die Stadt, um dort die Eltern von meiner Gastmutter zum Dinner zu treffen.

Donnerstag, 12.07.2007, Tag der Ankunft in Neuseeland

Gerade als wir über der Tasman Sea waren ging die Sonne auf. Der Sonnenaufgang, hoch über den Wolken, war atemberaubend, da der Himmel alle denkbaren Rottöne zeigte. Zum Frühstück gab es wieder Obstsalat, Omelette, Marmeladebrötchen und Joghurt. Gegen 9.30h landeten wir in Christchurch, auf der Südinsel Neuseelands. Dort mussten wir durch den Zoll. Es gab keine Probleme, außer, dass ich meinen Koffer öffnen und meine frisch geputzten Bergschuhe kurz vorzeigen musste. Die Neuseeländer haben offenbar eine Heidenangst vor eingeschleppter fremdländischer Erde. In Christchurch teilte sich die Gruppe langsam auf. Nach und nach flogen die anderen Gastschüler zu ihren Orten auf der Südinsel. Für einige andere und mich hieß es noch, viele Stunden bis 16.05h warten bis auch wir unseren einstündigen Flug zum Zielort Dunedin antreten konnten. Als ich in Duniden aus der Maschiene stieg, spürte ich erstmals die Kälte Neuseelands. Hier ist zurzeit tiefster Winter, der offensichtlich in diesem Jahr ziemlich streng ausfällt. Wir wurden von der Schulkoordinatorin der King’s Highschool und unseren Gasteltern abgeholt. Nach einem ersten Kennenlernen mit meiner neuen Familie gab es Nudeln zum Abendessen. Dann rief ich noch zu Hause in Deutschland an und war froh, mich endlich ins Bett fallen zu lassen.

Mittwoch, 11.07.2007, Während der Reise

Nach zwölf Stunden Flug kamen wir nachmittags in Singapur an. Dort hatten wir einige Stunden Zeit, uns die Beine zu vertreten. Im Flughafengebäude standen überall Massagegeräte herum, die die Fuesse lockerten und gleichzeitig massierten. Nachdem ich vielleicht 30min herumgeschlendert war, probierte ich eines dieser Geräte aus – wunderbar!!! Um 19.50h ging es dann weiter mit Singapure Airlines in einer etwas kleineren Boeing 777-200. Zum Essen gab es diesmal Salat mit Krabben, Fisch mit Gemüse, Käsebrötchen und wieder Eis. Dann flogen wir hinein in die zweite Nacht an Bord. Dieses Mal schaute ich mir die Simpsons in der Originalsprache Englisch an – das ist ein Muss für einen Simpsons-Fan! Da ich doch noch relativ müde vom ersten Flug war, konnte ich diesmal mehr schlafen. Das permanente Rauschen der Turbinen half dabei.

Dienstag, 10.07.2007, Tag der Abreise

Um 18.00h bin ich mit meinen Eltern und meinem Bruder von Mainz aus zum Frankfurter Flughafen losgefahren. Nachdem ich eingecheckt und mein Gepäck am Schalter aufgegeben hatte, blieb noch viel Zeit bis zum Treffen mit meiner Gruppe um 20.30h. Wir sahen uns am Flughafen um und warteten. Dann kam der Abschied. Mit den 31 anderen Neuseelandfahrern ging es durch die Sicherheitskontrolle und zum Terminal. Pünktlich um 22.25h wurde die Maschine, eine Boeing 777-300 der Singapure Airlines, vom Gate zurückgesetzt, fuhr zur Startbahn, beschleunigte und hob ab. Kurz nach dem Start kamen auch schon die Flugbegleiter und verteilten warme Erfrischungstücher und Getränke. Dann gab es Kopfhörer für das Unterhaltungsprogramm und kuschelige Übersocken für die müden Füße. Die erste Mahlzeit - Krautsalat mit Lachs, Käsebrötchen, Hühnchen mit Reis und Bohnengemüse und Eis als Nachtisch – wurde kurz nach dem Start serviert. Zum Frühstück wurde Obstsalat, Rührei, Marmeladebrötchen und Joghurt gereicht, zwischendurch immer wieder mal Erdnüsse und etwas zum Trinken. Natürlich gab es nicht nur Essen und Trinken während des Fluges. Für die Zeit dazwischen stand das Unterhaltungsprogramm aus Filmen, Musik und einem Informationen aus dem Bord-Netzwerk mit mehr als 400 Kanälen zur Verfügung. So schaute ich mir den Fluch der Karibik, Mr. und Mrs. Smith und einiges andere an. In der restlichen Zeit konnte ich ein wenig schlafen.